Die Bauchschmerzen des TSV Neudrossenfeld sind grundlos

Ein bisschen Bauchschmerzen hatte Markus Taschner vor dem ersten Landesliga-Spiel nach der Winterpause schon. Der TSV-Trainer musste vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres gegen den FC Herzogenaurach kurzfristig auf seinen Stammtorwart Tobias Grüner verzichten.
Mit Lukas Schelenz fehlte eine weitere Stütze grippeerkrankt. Eine andere Baustelle war vor der Partie die Abwehr. Das Umschaltverhalten in die Defensive hatte Taschner in der Vorbereitung als "Achillesferse" ausgemacht.
Landesliga Nordost
TSV Neudrossenfeld - FC Herzogenaurach 2:1 (1:1) Das TSV-Lazarett war neben Grüner und Schelenz mit Winterneuzugang Bastian Horter, Tjark Gerull, Steffen Taubenreuther, Jahn Löhrlein und Tamino Ansari prall gefüllt. Eine Woche mehr bis zum ersten Punktspiel wären Taschner recht gewesen, doch dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt.
Der 39-Jährige machte das Beste aus der Situation.
"Unsere erste Elf hat immer noch viel Qualität", sagte er. Und auch auf der Bank hatte der TSV-Trainer mit Bas Peeters, Richard Schneider und Sascha Engelhardt genügend Alternativen. Von Beginn an dabei waren gegen Herzogenaurach etwas überraschend Finn Habel und Winterneuzugang Niklas Golling, denen Taschner eine gute Trainingswoche attestierte.
In der Anfangsphase konnte der TSV-Trainer nicht zufrieden sein. Die Gäste standen tief und überließen den Grün-Weißen den Ball. Doch die wussten nicht viel damit anzufangen. Nico Böhmer war im Zentrum fast alleine für den Spielaufbau zuständig. Vorne fehlte die Bewegung. "Wir wussten, dass uns eine körperlich robuste Mannschaft erwartet", sagte der Neudrossenfelder Mikel Seiter. "Unser Plan war es, den Ball laufen zu lassen, bis sich eine Lücke ergibt."
Das gelang aber zunächst nicht. So entstand in den ersten 30 Minuten die größte Aufregung nach Foulspielen im Mittelfeld. "Im letzten Drittel hatten wir wenig Aktionen", erkannte Seiter. Dafür stimmte die Chancenverwertung. Eine Flanke von Levin Pauli klärten die "Pumas" nur unzureichend.
Nutznießer war Seiter, der mit dem ersten Schuss aufs Tor zum 1:0 traf. Von den Gästen ging bis dahin keine Gefahr aus - und dennoch gingen sie mit einem 1:1 in die Pause. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Carsten Hahn quasi mit dem Pausenpfiff ins eigene Tor. Der verletzte Bastian Horter erkannte zurecht: "Der Treffer fiel aus dem Nichts."
Pfosten rettet für den TSV
Der Druck lag in der zweiten Halbzeit wieder bei den Neudrossenfeldern. Die Gäste nahmen mehr am Spiel teil und hatten in der 63. Minute schon den Torschrei auf den Lippen. Marco Amling chippte den Ball von der Strafraumgrenze an den linken Innenpfosten. "Die Situation hätte das Spiel kippen können", waren sich Taschner und sein Trainerkollege auf der anderen Seite, Jakob Karches, nach dem Spiel einig. Und Taschner ergänzte: "Da hatten wir Glück."
So war es das wichtige Warnsignal für die Grün-Weißen. Taschner trieb sein Team lautstark von außen an. Mit Erfolg: Der eingewechselte Nico Boog spielte Julian Pötzinger im Strafraum frei, der nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Für FC-Trainer Karches eine diskutable Entscheidung. Er räumte aber ein, dass "die Neudrossenfelder in den entscheidenden Situationen abgezockter waren". Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte unten links.
Die Chance zur Entscheidung vergab Peeters acht Minuten vor dem Ende, als er aus halblinker Position zu hoch zielte. Zittern mussten die Grün-Weißen nicht mehr. Die Mittelfranken dezimierten sich selbst. Kevin Rockwell musste nach überhartem Einsteigen gegen TSV-Torwart Gianluca Mehlhorn vorzeitig vom Platz. Einen gefährlichen Torschuss gaben sie danach nicht mehr ab.
"Das Ergebnis war hart erkämpft", sagte Taschner, der im Hinblick auf die Partie bei Quelle Fürth am nächsten Samstag noch Steigerungspotenzial sieht. "Mit unserer Dreierkette haben wir uns defensiv schwer getan, gerade im Eins-gegen-eins. Im Spielaufbau war es ganz ordentlich, aber vor allem das Spiel durch die Mitte ist noch ausbaufähig."
Statistik des Spiels
TSV Neudrossenfeld: Mehlhorn - Möckel, Gareis, Hahn, Habel, Seiter, Böhmer, Pauli (73. Engelhardt), Golling (73. Boog), Pötzinger, Kolb (58. Peeters)
FC Herzogenaurach: Peter - Rahe, Karches, Staniszewski (80. Dörrich), Schmitt, Amling, Stübing, Rockwell, Thomann, Spielmann, Jassmann (73. Ronneburg)
Schiedsrichter: Scharf (TV Nabburg)
Zuschauer: 165
Tore: 1:0 Seiter (33.), 1:1 Hahn (45.+2, Eigentor), 2:1 Pötzinger (76., Elfmeter)
Rote Karte: Rockwell (83., Herzogenaurach, grobes Foulspiel)