Die Vernissage des Kunstvereins Kulmbach hat in diesem Jahr alles übertroffen.
Zur Eröffnung kamen so viele, dass einige von draußen das Geschehen verfolgen mussten, weil die Galerie in der Oberen Stadt und das Atelier Schobert aus allen Nähten platzten.
Nicht nur 25 Mitglieder des heimischen Vereins aus Kulmbach, Hamburg, Leipzig, Coburg, Bamberg und Forchheim interpretierten das diesjährige Thema "Spekulatiös", das so gar nichts mit Weihnachten gemein hatte, auf unterschiedlichste Art und Weise, sondern im Atelier Andreas Schobert gastierten fünf Künstler Künstler aus Frankreich, Hamburg, Nürnberg, Italien und München: Oliver Barfknecht, Annette Hintler, Alberto Mauro Fabi, Cherima Nasa und Sandra Steinkohl. Und natürlich zeigte auch Schobert seine Werke.
Als Extra-Bonbon konnte der Kunstverein Kulmbach das Trio Scheuermüller, Hammermeier und die Dame am Klavier gewinnen. Die Drei präsentierten Musik, die Laune zum Verweilen machte.
"Diese Kunstausstellung steigert die Attraktivität unserer Stadt. Ich bin eine große Kunstbegeisterte", freute sich stellvertretende Landrätin Christina Flauder über die vielfältigen Interpretationen. "Kunst hat ihren Platz in Kulmbach. Es gibt doch nichts Schöneres als wenn der Platz nicht ausreicht", freute sich auch Stadtrat Wolfram Brehm über den Andrang zur Eröffnung. Auch der Vorsitzende des Kunstvereins Kulmbach, Karlheinz Greim, war begeistert von der Resonanz.
Ein Hauch von Gold
Conny Morsch vom Kunstverein Kulmbach versuchte, sich dem Titel der Ausstellung aus verschiedenen Perspektiven zu nähern. "Spekulatiös" basiert auf spektakulärer Kunst. Doch jedes einzelne Werk möchte Raum für Spekulationen lassen. Harald Burgers Bilder beispielsweise greifen dieses Thema in weißen Bildern mit einem Hauch von Gold auf. Er spinnt das Thema sogar so weit, dass auch Spekulatives dargestellt wird, obwohl das Spekulieren mit Gold im eigentlichen Sinn gar keine Spekulation ist, sondern ein Festhalten an alten, traditionellen Werten.
Künstlerin Susanne Hanus hat Schaufenster in der Passage mit Lichtmalereien in Szene gesetzt - wie im Theater. Und Conny Morsch nähert sich Alltäglichem und zeigt durch feinste Zeichnungen, wie spektakulär Gegenstände, die jeder kennt, sein können. Konrad Ruff bereichert die Ausstellung mit einer Krippe, die ihresgleichen sucht: Sogar die Tiere haben menschliche Gesichtszüge.
Bettina Specht präsentiert unter hauchzarte Papierschnitte. Je nach Blickwinkel verändern sich die Bilder immer aufs Neue, immer neue Schattenspiele tauchen auf. Und auch Günther Wolfrum, Claus und Julia Tittmann und viele andere namhafte Künstler sind vertreten.
Conny Morsch zieht positiv Bilanz: "Eine vereinsinterne Jury hat eine spekulatiöse Ausstellung zusammengestellt, in der alle Sparten der Bildenden Kunst - von Malerei bis hin zu plastischen Arbeiten - vertreten sind: Radierungen, Siebdrucke, Filzobjekte und Vieles mehr."
Noch bis 29. Januar zu sehen
Die Winterausstellung ist bis 29. Januar in der Galerie in der Oberen Stadt und im Atelier Schobert zu sehen. Öffnungszeiten: jeweils samstags und sonntags von 13 Uhr bis 17 Uhr.