Sogar der Stamm bringt noch 110 Euro

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Auktionator Kurt Franz preist die am Ast hängenden Utensilien an und bittet um Gebote. Foto: Klaus-Peter Wulf
Auktionator Kurt Franz preist die am Ast hängenden Utensilien an und bittet um Gebote. Foto: Klaus-Peter Wulf
Christbaumversteigerung in Elbersreuth Foto: Klaus-Peter Wulf
Christbaumversteigerung in Elbersreuth Foto: Klaus-Peter Wulf
 
Christbaumversteigerung in Elbersreuth Foto: Klaus-Peter Wulf
Christbaumversteigerung in Elbersreuth Foto: Klaus-Peter Wulf
 
Christbaumversteigerung in Elbersreuth Foto: Klaus-Peter Wulf
Christbaumversteigerung in Elbersreuth Foto: Klaus-Peter Wulf
 

Dass man bei der Christbaumversteigerung der Feuerwehr Elbersreuth im Gasthaus Bodenschatz jede Menge Schnäppchen machen kann, ist im Stanicher Oberland sehr bekannt. So war es nicht verwunderlich, dass am Samstagabend die Wirtsstube voll besetzt war, denn dieses Ereignis wollte keiner verpassen.

Zu Beginn hatte Kurt Franz bereits die "Top-Gewinne der Tombola" an die Frau und den Mann gebracht, waren doch die 700 Lose weggegangen wie warme Semmeln. Da gab's eine Alarmanlage - eine Trillerpfeife - für das Eigenheim. Das Wellness-Wochenende entpuppte sich beim Auspacken als Schminkset, und das Nachtsichtgerät war schlichtweg eine Taschenlampe.

Schneidteufel mit Zwiebeln

Und was ist ein Weinabend? Ein Schneidteufel mit einem Pfund Zwiebeln! Eine Winterausrüstung ist in Elbersreuth - draußen tobten Sturm und Schnee - ganz einfach ein Eiskratzer und ein Kehrbesen. Und das Kreislaufmittel für ein Ehepaar? - Eine Flasche Prosecco mit zwei Gläsern.
Erwin zwickte die reich behängten Äste vom Baum - und Auktionator Kurt pries die daran platzierten Utensilien an. Zigarre, Kerze, Eiskratzer und Taschenlampe gingen für 15 Euro weg.
Für einen Fußball, Sechserpack Bier, Stecker und Brotzeit mussten schon 18 Euro hingeblättert werden. Gar 38 Euro kosteten Schnaps, Feuerzeug, Weihnachtsfigur, Schreibset und ein Ster Holz. Der Overall, Thermoskanne und Wurst brachten nur neun Euro.
Zwischendrin gab's vom Wirt einen Schnaps zum Ölen der trocken gewordenen Kehle, hinuntergespült mit zwei Schlucken Gerstensaft. Weiter ging es zugunsten der gebeutelte Feuerwehrkasse. Und wenn einer in der Runde meuterte, dass er für "des Ästla" 15 Euro löhnen soll, dann brüllte der Kurt auch schon einmal durch die Wirtsstube: "Du Geizkragen, Du wirst doch wohl für unsere Kass so viel übrig haben!"
Der letzte Ast brachte nochmals 27 Euro - und dann kratzte Kurt die restlichen Preise aus der Ecke, wo nur noch der nackte Stamm im Christbaumständer stand. "Stammversteigerung" und alles lauschte. Ein Gebot zog das nächste nach sich und zehn Minuten nach Mitternacht hieß es "zum Dritten!" Hermann Goller, liebevoll in Elbersreuth der Holzbaron genannt, schmunzelte, zahlte 110 Euro und schleppte das Ersteigerte für den Heimtransport ins Auto.