So wird die neue Thurnauer "Schlossbräu"

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Diese Fotomontage zeigt, wie sich die Kommunbräu-Initiatoren die Schlossbräu vorstellen. Rechts ist das gläserne Sudhaus mit der Brauerei zu sehen, die in der bestehenden Scheune untergebracht wird. Fotomontage: Kommunbräu-Initiatoren
Diese Fotomontage zeigt, wie sich die Kommunbräu-Initiatoren die Schlossbräu vorstellen. Rechts ist das gläserne Sudhaus mit der Brauerei zu sehen, die in der bestehenden Scheune untergebracht wird. Fotomontage: Kommunbräu-Initiatoren
Karl-Heinz Lauterbach
Karl-Heinz Lauterbach
 

Es ist ruhig geworden um die Thurnauer Kommunbräu-Pläne. Das Vorhaben wird aber weiter mit aller Kraft vorangetrieben, betont der Sprecher der Initiatoren, Karl-Heinz Lauterbach, im Interview mit unserer Redaktion.

Kommt die Thurnauer Kommunbräu oder nicht? Es ist ruhig geworden um das Projekt, nachdem die Initiatoren Anfang 2012 noch offensiv um potenzielle Investoren geworben hatten. Nichts ist mehr zu hören von den Plänen, die "Schlossbräu" am Schlossweiher zum Brauereigasthof zu machen. Doch das Vorhaben ist nicht vom Tisch. "Wir haben in den vergangenen Monaten intensiv an der Planung gearbeitet", sagt der Kommunbräu-Mitinitiator Karl-Heinz Lauterbach.

Herr Lauterbach, von der Kommunbrauerei hört man nichts mehr. Es wird nicht nur in Thurnau gemunkelt, dass das Vorhaben gestorben ist. Ist da was dran?
Karl-Heinz Lauterbach: Da ist überhaupt nichts dran. Nach der großen Auftaktveranstaltung im Schloss, bei der wir gespürt haben, dass das Interesse sehr groß ist, haben wir in den vergangenen Monaten unsere Hausaufgaben gemacht.
Wir haben die baulichen Planungen auf den Weg gebracht und sind jetzt so weit, die detaillierte Kostenermittlung vorzunehmen.
 
Anfangs hieß es, 2012 soll das erste Thurnauer Bier ausgeschenkt werden. War die zeitliche Vorgabe zu ambitioniert?
2012 hätten wir nur starten können, wenn alles optimal verlaufen wäre. Wir haben aber bald gemerkt, dass es nicht so schnell geht, wenn man eine nachhaltige und tragfähige Lösung finden will. Und nach der suchen wir, stehen wir für all die, die Anteile kaufen und Geld in die Genossenschaft investieren sollen, doch auch in der Verantwortung.

Die Kostenermittlung für Bau und Inventar läuft. Anfangs war von 800.000 Euro die Rede. Ist die Summe noch realistisch?
Diese Frage können wir erst beantworten, wenn die Angebote der einzelnen Gewerke vorliegen. Es wird, da bin ich mir sicher, aber nicht weniger werden.

Für die anvisierte Gründung der Genossenschaft war Anfang 2012 von einem erforderlichen Eigenkapital von 500.000 Euro die Rede. Schon nach den ersten Wochen war gut die Hälfte zusammen. Wie schaut es im Frühjahr 2013 mit dem finanziellen Polster aus?

Wir haben noch in etwa den Stand von damals, rund 100 Leute, die Anteile im Wert von 250.000 Euro zeichnen wollen. Die Eigenkapitalsumme hat sich seitdem nicht erhöht, weil wir nicht mehr offensiv für das Projekt geworben haben. Das wollen wir erst wieder machen, wenn das Konzept steht und wir Zahlen und Fakten vorweisen können. Ich bin überzeugt, dass wir noch viele gewinnen, die Mitglied der Genossenschaft werden wollen.

Es gibt nicht wenige, die Anteile zeichnen wollen, aber nur dann, wenn die Schlossbräu im Besitz der Räumlichkeiten am Schlossweiher ist. Das Gebäude kann aber nur gepachtet werden, oder?
Man kann ein solches Objekt ja so langfristig pachten, dass es quasi Eigentum ist. Wir tätigen eine so große Investition ja auch nur, wenn sie langfristig gesichert ist. Wir streben einen Pachtzeitraum von 40 Jahren mit einer möglichen Verlängerung für den gleichen Zeitraum an und werden auch über ein Vorkaufsrecht der Genossenschaft verhandeln. Die Eigentümerfamilie Rehe ist zu einem langfristigen Vertrag bereit.

Nicht nur in Thurnau, auch in Neudrossenfeld werden Braupläne geschmiedet. Dort will eine Aktiengesellschaft schon in wenigen Monaten selbst gebrautes Bier auf dem Hölzel-Areals ausschenken. Warum lassen sich die Neudrossenfelder Pläne schneller realisieren?
Das Neudrossenfelder Projekt ist toll, wird von der Gemeinde aber auch mit getragen und hat eine ganz andere Dimension. Zudem hat auch dort die Verwirklichung der Brauerei eine geraume Zeit in Anspruch genommen. In Thurnau stehen wir nicht unter Zeitdruck. All die, die die Schlossbräu realisieren wollen, sind beruflich stark eingebunden und treiben die Planungen in ihrer Freizeit voran.

Wann glauben Sie, wird in Thurnau das erste eigene Bier ausgeschenkt?
Eine Prognose zu treffen, ist schwer. Ich glaube, dass der Start 2015 möglich ist. Wenn wir durch das Nadelöhr der Planung sind, geht das Projekt sicher auch wieder zügig voran.