Die Polizei warnt aktuell vor Betrügern, die im Zuge der Corona-Pandemie mit verschiedensten neuen Maschen Geld erbeuten wollen.
Sie schrecken vor nichts zurück: Betrüger, die im im Zuge der Pandemie auf die Verunsicherung der Menschen setzen und etwa mit angeblichen Corona-Tests (Covid-19) Geld machen wollen. Die Polizei warnt die Bevölkerung vor den neuen Betrugsmaschen. Welche es gibt, darüber informiert die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken, Anne Höfer.
Frage: Aus der Krise wollen Kriminelle Kapital schlagen. Welche Maschen sind der Polizei bekannt?
Anne Höfer: Kriminelle nutzen die Angst vor dem Corona-Virus momentan auf vielfältige Weise aus. Auf Fake-Shops bieten sie medizinische Geräte und Atemschutzmasken an, die Kunden nie erhalten. Oder sie geben sich am Telefon als infizierte Angehörige aus, um Geld bei ihren Opfern zu erschleichen. Versuchen die Betrüger auch an den Haustüren ihr Glück?
Ja. In einer neuen Variante geben sie sich als Amtspersonen aus, die vor allem bei älteren Menschen Tests auf das Covid-19-Virus durchführen wollen. Tatsache ist: Es finden keine unangemeldeten Corona-Tests an der Haustür statt. Diese Personen haben zumeist natürlich das Ziel, in die Wohnung ihrer Opfer zu gelangen, um dort nach Bargeld, Schmuck oder anderen Wertsachen zu suchen.
Welche Tricks wenden die Betrüger noch an?
Bei einer ähnlichen Variante geben sich die Kriminellen am Telefon als Ärzte aus. Sie behaupten, der Angerufene stehe unter Verdacht, mit dem Corona-Virus infiziert zu sein. Es würde eine Person vorbeikommen, die einen Test durchführt. Die Kosten hierfür: 200 Euro. Dabei sollte man wissen: Es werden keine flächendeckenden Überprüfungen durchgeführt. Ein Corona-Test muss angefordert werden. Erst dann kommen Tester, auf Verordnung des behandelnden Arztes oder des Gesundheitsamtes, an einem abgestimmten Termin nach Hause, um diesen vorzunehmen. Diese können sich dann auch ausweisen. Wenn der Test ärztlich angeordnet ist, entstehen hierfür auch keine Kosten.
Was raten Sie Personen, die solche Anrufe erhalten?
Wird man telefonisch dazu aufgefordert, kostenpflichtige Tests durchzuführen, sollte man den Hörer auflegen. Man kann den Hausarzt oder das Gesundheitsamt informieren und fragen, ob ein Test angeordnet wurde. Bei Hausbesuchen - die Täter treten mitunter mit Atemmasken und in Schutzanzügen auf - sollte man den Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durch das Fenster genau anschauen und die Tür - wenn überhaupt - nur bei vorgelegtem Sperrriegel öffnen. Auf keinen Fall darf man dem vermeintlichen Tester Geld geben oder Fremde in die Wohnung lassen. Wer verängstigt ist, sollte den Unbekannten bitten, zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Gegen zudringliche Besucher sollte man sich energisch wehren. Und man muss sich, wenn man sich bedroht fühlt, auch nicht davor scheuen, die Polizei unter der 110 anzurufen.