Schulkonzept "9+2" wird weiter verhandelt

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Das Schulprojekt 9+2 bleibt Thema in Stadtsteinach. Foto: Sonja Adam
Das Schulprojekt 9+2 bleibt Thema in Stadtsteinach. Foto: Sonja Adam

Mit dem Antrag, Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) noch einmal mit Nachverhandlungen über das Schulkonzept "9+2" und eine Realisierung im Schulverbund "Fränkische Linie" zu beauftragen, stieß die CSU in der Stadtratssitzung in Stadtsteinach am Montag eine lange Diskussion an.

Die Räte sprachen sich am Ende der Diskussion einhellig für weitere Verhandlungen aus. Das Schulkonzept 9+2 ist eine Chance für alle Mittelschüler, die sich nach dem Quali doch noch für einen mittleren Schulabschluss entscheiden. So könnten Spätzünder einfach noch zwei Jahre dranhängen - und hätten dann die mittlere Reife. Auch Schüler, die im M-Zug Schwierigkeiten haben, würden mit dem Modellversuch noch eine Chance bekommen. Denn dort wird das, was sonst in einem Jahr gelernt wird, in zwei Jahren vermittelt.

"Typisches Konkurrenzdenken"

"Das ist wieder mal das typische Konkurrenzdenken in der Provinz", kommentierte Wolfgang Martin (SPD/OL) die Ablehnung seitens der Neuenmarkt-Wirsberger.
"Eigentlich müsste doch langsam jeder kapiert haben, dass wir alle die Verlierer sind, wenn wir nicht zusammenarbeiten", betonte Winfried Baumgärtner (FW).

"Das 9+2-Modell ist eine Chance für die Schüler. Man darf die Diskussion nicht auf schulpolitischer Ebene führen", sagte Lars Leutheusser (CSU). "In diesem Fall ist die Entscheidung unsere Sache", stellte auch Klaus Witzgall (CSU) klar.

Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) ließ noch einmal die Sitzung Revue passieren. "Das Konzept wäre was Neues - nicht nur für den Verbund, sondern für den gesamten Landkreis Kulmbach. Das Schulamt hat grünes Licht gegeben, unser Schulverband war auch dafür, aber der große Schulverbund nicht. Die Wirtschaftsschule befindet sich noch in der Probephase, und das wollen die Neuenmarkter eben nicht aufs Spiel setzen. Neuenmarkt-Wirsberg hat jetzt auch ein offizielles Veto eingelegt", so Wolfrum.

Erst 2014/15 möglich?

Doch es ist noch nichts verloren. Auch wenn Kulmbach Interesse hat, so sind schon einige Fristen verstrichen und noch keine Lehrer für den Modellversuch im nächsten Schuljahr eingeplant. "Der Schulrat Jürgen Vonbrunn möchte den Modellversuch für den Landkreis verwirklichen, aber sicher wird er sich erst 2014/15 umsetzen lassen", hofft Wolfrum.

Und das bestätigte Schulrat Jürgen Vonbrunn auf Nachfrage der Bayerischen Rundschau: "Erst vor einer Woche habe ich die schriftliche Ablehnung des Verbundes bekommen, ein schriftlicher Antrag von einer anderen Schule liegt mir noch nicht vor. Es sieht so aus, als ob das Projekt für nächstes Schuljahr nicht kommt."

"Neue Fakten"

"Man sollte mit aller Härte noch einmal nachverhandeln. Als wir den Vertrag gemacht haben, gab es 9+2 noch gar nicht. Das sind neue Fakten", so Bernd Kotschenreuther (CSU). Schließlich stimmten alle für die Weiterverfolgung des Modells.

Und dass das Sinn macht, bestätigte der Schulrat. "Wenn ein Antrag kommt, der vom Verbund getragen wird, wird er gewertet wie ein neuer Antrag. Wenn es zwei Anträge gibt, dann müssen wir uns für einen Standort entscheiden. Und diese Entscheidung wird dann sachlogisch getroffen."