Schüler malen Plakate gegen Alkoholmissbrauch

2 Min
Eine ernste Botschaft vermitteln André Zuber, Manuel Ruppert, Nicolas Nehrig und Marc Baran (von links) im Comic-Stil. Ihr Schlumpf-Cartoon mahnt: "Sei schlau, fahr nicht blau!" Fotos: Dagmar Besand
Eine ernste Botschaft vermitteln André Zuber, Manuel Ruppert, Nicolas Nehrig und Marc Baran (von links) im Comic-Stil. Ihr Schlumpf-Cartoon mahnt: "Sei schlau, fahr nicht blau!" Fotos: Dagmar Besand
Charlotte Göpferts Plakatentwurf: Gefangen in der Flasche.
Charlotte Göpferts Plakatentwurf: Gefangen in der Flasche.
 
Originelle Idee von Sina Stöcker und Lisa Wirth aus der Klasse 7d.
Originelle Idee von Sina Stöcker und Lisa Wirth aus der Klasse 7d.
 
Sarah Schilge: "Alkohol hält dich gefangen!"
Sarah Schilge: "Alkohol hält dich gefangen!"
 
Mirjam Mytzka (links) und Alisha Pittroff
Mirjam Mytzka (links) und Alisha Pittroff
 
Mirjam Mytzka bei der Arbeit
Mirjam Mytzka bei der Arbeit
 
Mirjam Mytzka (links) und Alisha Pittroff haben ihr Plakat als Kreuzworträtsel gestaltet
Mirjam Mytzka (links) und Alisha Pittroff haben ihr Plakat als Kreuzworträtsel gestaltet
 
Fabian eichner (links) und Fabian Will
Fabian eichner (links) und Fabian Will
 
Mirjam Mytzka (links) und Alisha Pittroff
Mirjam Mytzka (links) und Alisha Pittroff
 
"Du hast es selbst in der Hand" - das ist die Botschaft von Stefan Mertel, Felix Lorenz, Lea Münch und Laura Arnold
"Du hast es selbst in der Hand" - das ist die Botschaft von Stefan Mertel, Felix Lorenz, Lea Münch und Laura Arnold
 
Diese Collage haben Hanna Böhner, Alexa Witzgall und Monique Müller aus der Klasse 7f für den Wettbewerb angefertigt.
Diese Collage haben Hanna Böhner, Alexa Witzgall und Monique Müller aus der Klasse 7f für den Wettbewerb angefertigt.
 
"Man kann sich das Leben nicht schöntrinken", sagen Leon Sosniok, Sebastian Schimann und Cedric Fechner.
"Man kann sich das Leben nicht schöntrinken", sagen Leon Sosniok, Sebastian Schimann und Cedric Fechner.
 
Letztes Jahr bayernweit auf Platz zwei war dieses Plakat einer Gruppe von Kulmbacher Realschülern. Schulleiterin Monika Hild sieht das als besondere Ansporn für die Teilnahme in diesem Jahr
Letztes Jahr bayernweit auf Platz zwei war dieses Plakat einer Gruppe von Kulmbacher Realschülern. Schulleiterin Monika Hild sieht das als besondere Ansporn für die Teilnahme in diesem Jahr
 

217 Schüler der Kulmbacher Carl-von-Linde-Realschule malen im Unterricht Plakate gegen den Alkoholmissbrauch und beteiligen sich damit an dem bundesweiten Wettbewerb "Bunt statt blau" der DAK.

Ein Mann steckt in einer Flasche, gefangen, ausgeschlossen vom fröhlichen Leben um ihn herum. Diese Idee hat Charlotte Göpfert bildlich in einem Plakat umgesetzt. Die 13-jährige Schülerin der Klasse 7e der Carl-von-Linde-Realschule möchte mit diesem Entwurf die Jury des DAK-Wettbewerbs "Bunt statt blau" überzeugen.

Alle ihre Mitschüler aus den siebten Klassen machen ebenfalls mit, denn die Aktion ist Teil des Biologie-Unterrichts. "Das Thema Alkoholmissbrauch passt gut in die Gesundheitserziehung", sagt Biologielehrer Benjamin Probst, der auch Suchtbeauftragter der Realschule ist: "Es geht darum, ohne erhobenen Zeigefinger den verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper zu lernen und zu erfahren, wie Alkohol und Rauchen auf den Organismus wirken."

34 Jugendliche im Krankenhaus

Dass das Thema aktuell ist, zeigt die Statistik.
Bundesweit kommen jährlich rund 26.000 Kinder und Jugendliche nach dem Rauschtrinken in eine Klinik. In Kulmbach wurden im Jahr 2011 insgesamt 34 Jugendliche stationär behandelt, 20 Jungen und 14 Mädchen. Das sind vier weniger als im Vorjahr, "aber immer noch zu viele", sagt Rita Leicht von der DAK Kulmbach. "Daher ist eine anhaltende Aufklärung wichtig. Bei unserer Kampagne bekennen die Jugendlichen selbst Farbe beim Thema Alkohol."

Ziel: Noch einmal ganz nach vorn

Für Lehrer Benjamin Probst ist die Initiative der DAK ein guter Einstieg in das Thema, und der Eifer und die Sorgfalt, die die Schüler bei der Gestaltung ihrer Plakatentwürfe an den Tag legen, zeigen, dass sie sich gründlich Gedanken gemacht haben.

Obendrein gibt es ein Vorbild, dem es sich nachzueifern lohnt: Letztes Jahr hat sich die Realschule das erste Mal am Wettbewerb beteiligt, und eine Schülerarbeit hat es landesweit auf Platz zwei geschafft. "Das motiviert unsere Klassen auch in diesem Jahr", freut sich Schulleiterin Monika Hild, der das Thema Suchtprävention sehr am Herzen liegt. "In der siebten, achten Klasse fängt man an, abends wegzugehen, und dann wird das Thema auch für die Eltern aktuell." Deshalb bietet die Schule am 16. April einen speziellen Themen-Elternabend mit dem Drogenkontaktbeamten der Polizei an. Hild: "Jugendliche brauchen Orientierungshilfen auf dem Weg zum Erwachsenwerden, und dabei können Eltern und Schule helfen."

"Ich entscheide selbst"

Der Wettbewerb veranlasst die Jugendlichen dazu, sich selbst Gedanken zu machen, wie sich das Thema anschaulich darstellen lässt und als Plakat zu einem Hingucker wird. Eindruck soll die Darstellung machen und den Kontrast zwischen "Bunt" und "Blau" herausstellen.

Gut gelungen ist das dem Team Stefan Mertel, Felix Lorenz, Lea Münch und Laura Arnold. Ihr Slogan: "Du hast es selbst in der Hand!" Eine Hand in Rot - als Warnfarbe - bietet eine Flasche an: "Ich entscheide selbst, ob ich zugreifen will, und ich muss nicht mittrinken, nur weil andere es tun", sagt Laura.

Einen ganz anderen Ansatz haben Mirjam Mytzka und Alis ha Pittroff gewählt. Ihr Plakat ist ein Kreuzworträtsel, auf dem positive Begriffe eines glücklichen Lebens in bunten Buchstaben prangen, während blaue Worte die Risiken und Folgeschäden des Alkoholmissbrauchs beschreiben.

Eher humoristisch gehen André Zuber, Manuel Ruppert, Nicolas Nehrig und Marc Baran das Thema an: Der Antiheld ihres Plakats ist ein blauer Schlumpf, der mit dem Auto gegen einen Baum gekracht ist. Zwei grüne Schlümpfe kommentieren den Vorfall: "Sei schlau, fahr nicht blau!"

Wettbewerb Mitmachen können Mädchen und Jungen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, auch Teams und Schulklassen.

Frist Einsendeschluss ist am 31. März.

Siegerehrung Die Prämierung findet durch eine Jury statt. In jedem Bundesland werden jeweils zehn Preise und ein Sonderpreis "jüngere Künstler" ermittelt. Im vergangenen Jahr hatte ein Team der Kulmbacher Realschule die Nase weit vorn und errang den zweiten Preis auf Landesebene.