Schnee ist nicht gleich Schnee. Das wussten schon die Eskimos. Doch nicht nur am Polarkreis lässt sich die weiße Pracht in verschiedene Kategorien einteilen, das funktioniert auch prima knapp unterhalb der fränkischen Linie - wie mich jahrelanges Schippen mühevoll gelehrt hat!
Da wäre zum Beispiel der Wellness-Schnee, der gerne zu Beginn der Wintersaison auftritt. Noch ausgeruht vom Sommer greift man meist im November zum ersten Mal voller Tatendrang zur Schneeschaufel, um noch gänzlich unverbraucht die Einfahrt frei zu räumen. Der Schnee erscheint einem unabhängig von seiner tatsächlichen Konsistenz wunderbar leicht, die herrlich frische Morgenluft und ein sternenklarer Himmel, der langsam zu einem strahlendem Blau wechselt, tun ihr übriges - und fertig ist das heimische Wohlfühl-Programm.
Aus den anfänglichen Wellness-Flocken wird mit zunehmender Dauer des Winters langsam aber sicher der Fitness-Schnee. Die romantischen Rahmenbedingungen verschwimmen zur Nebensächlichkeit, dafür treten die sportlichen Aspekte in den Vordergrund. Jetzt sind Ausdauer, Durchhaltevermögen und Muckis gefragt, denn die Berge werden immer höher und der Schnee gefühlt immer schwerer.
Schweißgebadet von der allmorgendlichen Plackerei hat man sich wenigstens das Fitness-Training gespart. In strengen Wintern kann das Ganze übrigens bis zum Tennis-Arm- oder wahlweise Hexenschuss-Schnee ausarten.
Und dann gibt es da noch den Kreativ-Schnee, der beim Schippen die Gedanken beflügelt und Überlegungen wie diese hervorbringt.