Schmidtchen Schleicher

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Überall in Franken und Bayern stehen derzeit Radarfallen der Polizei. Foto: dpa
Überall in Franken und Bayern stehen derzeit Radarfallen der Polizei. Foto: dpa

So langsam, wie sich derzeit die Kulmbacher Autofahrer im Straßenverkehr bewegen, dürfte die Polizei bei ihrem Blitz-Gewitter keinen erwischen.

Worüber sollen wir uns eigentlich noch aufregen? Über die Politik nicht, denn wir haben in Deutschland ja die ewige Angela. Und übers Wetter auch nicht, das macht sowieso, was es will. Obwohl wir es durch unser Verhalten schon ein bisschen beeinflussen können, ob die Temperatur immer weiter ansteigt und die extremen Wetterereignisse immer mehr werden.

Ein guter Aufreger ist und bleibt - Gott sei Dank - der Straßenverkehr. Da gibt es die Raser auf der Autobahn, die einem Angst und Schrecken einjagen, wenn sie mit Tempo 200 von hinten Kontakt zur Stoßstange aufnehmen. Oder die Brummifahrer, die sich mit ihrem Brummikollegen eine Schneckenrennen liefern - 89 km/h überholt 87 km/h. Oder die Blender, die ihr Licht so schlecht eingestellt haben, dass die anderen Autofahrer die volle Dröhnung abbekommen.

Und jetzt das überall groß angekündigte Blitz-Gewitter der Polizei.
Ob es dazu beiträgt, die Autofahrer dauerhaft zu disziplinieren, wollen wir mal dahingestellt lassen. Die dauernde Präsenz der Radarfalle hat jedenfalls dazu geführt, dass auf Kulmbachs Straßen derzeit fast nur noch Schmidtchen Schleicher unterwegs sind. Auf der Nordumgehung, wo Tempo 100 gilt, fahren sie 70, in der Stadt statt 50 nur noch 35, und in Tempo-30-Zonen hat gar die Schrittgeschwindigkeit Einzug gehalten. Als ob die Polizei Bonuspunkte vergeben würde: Wer dreimal besonders langsam gemessen wird, hat eine rote Ampel frei.