Hauke Krüger und Philipp Roth haben ihre Abiturprüfung am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium in Kulmbach abgelegt. Sie haben sich in ihrem gesamten Schulleben mächtig engagiert. Jetzt freuen sie sich auf ein wenig Erholung - und auf die Abi-Feier.
Für die 18-jährige Hauke Krüger ist die Abi-Feier die Nacht der Nächte. "Ich hab eigens noch einen Tanz-Grundkurs gemacht, ich musste das nachlernen, denn in der zehnten Klasse war ich ja nicht da", erzählt sie. Hauke Krüger hat in der zehnten Klasse ein Jahr in Oklahoma verbracht - mit einem Stipendium des Bundestages. Und obwohl Hauke Krüger einen Durchschnitt von 1,2 erreicht und sogar beim Test für Hochbegabtenförderung in Bayern mitgemacht hat, klagt sie nicht über das G8. "Ich habe immer noch andere Dinge gemacht", erzählt sie - und glaubt auch, dass darin der Trick liegt.
Tatsächlich hat sich Hauke Krüger im Schüler-Bibelkreis engagiert und hat die evangelischen Gottesdienste mit vorbereitet. Sie war fünf Jahre im Schulchor und hatte beim Singen immer Spaß. Und "nebenbei" hat sie auch noch elf Jahre Klavier gespielt, Basketball und Volleyball. Wie für sie die Zukunft aussieht, hat sie noch nicht entschieden. "Entweder ich mache ein Orientierungsjahr oder ich studiere Wirtschaft. Das muss ich noch sehen."
Kleid aus Irland
Doch erst steht die Abi-Feier im Mittelpunkt. Und auf die fiebert Hauke schon seit Monaten hin. Sie hat sich bei einem Besuch bei ihrer Schwester in Irland ein Kleid mitgebracht: zart himmelblau-grün, mit Glitzer.
Und diese kurze Abendkleidversion, die garantiert keine andere hat, wird mit einer Hochsteckfrisur kombiniert. "Ich habe extra die Haare wachsen lassen." Für die Frisur und das Make-up hat sie Gordon Sieverding vom Salon Wunderlich engagiert. Der richtet alles in Windeseile. Denn morgens hatte Hauke Krüger mit ihrem Freund, der am Caspar-Vischer-Gymnasium Abitur abgelegt hat, gefeiert, dann standen eine kurze Erholung und der Friseurbesuch auf dem Programm. Am Spätnachmittag bereitete sie schon wieder den Abi-Gottesdienst vor - und dann wird gefeiert, die ganze Nacht lang.
Philipp Roth sieht der Zukunft gelassen entgegen. Medizin möchte der 19-Jährige studieren. "Ich habe den Test für medizinische Studiengänge schon gemacht - und ich war bei den besten zehn", rechnet er sich gute Chance auf einen Studienplatz aus. Aber noch ist er nicht ganz sicher, ob er nicht vielleicht doch in England studieren soll.
Philipp Roth aus Ludwigschorgast hat das Abitur mit der Traumnote 1,0 bestanden und freut sich darüber. Aber ein Streber, der nur Büffeln im Kopf hatte, ist Philipp Roth nicht.
In der elften Klasse hat er ein Jahr in Chicago verbracht. "Das war sehr cool", denkt er gerne an die Zeit in den USA zurück. In der zwölften war er Jahrgangssprecher - keine immer angenehme Aufgabe. Und zum Mister Q 12 wurde er obendrein gewählt.
"Ich gebe nebenbei noch Nachhilfe in Mathe, Chemie und Physik", sagt Philipp Roth. Er war bei der Homepage-AG. Auch in der Filmgruppe, die für das Deutsche Dampflok-Museum einen Film gedreht hat, wirkte er mit - und hat auch in der Filmgruppe des MGF einen Kurzfilm mitgedreht. In der Theater-AG war Philipp Roth außerdem mit von der Partie.
Musikalisch engagiert
Auch musikalisch hat sich der Abiturient immer engagiert. Er spielte Klavier, hat auch für die Abi-Feier etwas eingespielt - und im Mittelstufenchor war er außerdem aktiv. Er war bei der Robotik-AG dabei und hat natürlich auch bei der First Lego League mitgewirkt. Und auch bei "Jugend forscht" war er mit von der Partie. Er war auch in der regionalen Begabtenförderung und hat gelernt, Mikrocontroller zu programmieren.
Außerhalb der Schule hat er auch jede Menge "Verpflichtungen": Denn Philipp Roth fotografiert in der Fotogruppe in Thurnau und hat bei den Bundesfototagen in der Kategorie Collage, Schwarz-Weiß-Fotografie und experimentelle Fotografie schon Preise eingeheimst. Außerdem engagiert er sich in seinem Heimatort in der katholischen Pfarrgemeinde in der Kirchenband. "Da spielen wir immer", lacht Roth. Und beim American Field Service ist Roth auch noch und kümmert sich um Stipendiaten aus Amerika. Bei all diesen Aktivitäten hat Philipp Roth noch genug Zeit, Klavier zu spielen. "Ich habe auch schon in den letzten Ferien immer wieder Praktika bei Ärzten gemacht, denn ich möchte ja Medizin studieren. Und im Krankenhaus war ich auch", erzählt er.