Sänger und Musiker laufen zur Höchstform auf

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Der Kirchenchor Trebgast und Gastsänger des GV Untersteinach haben sich beim Einstudieren der "Krönungsmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart viel Mühe gemacht. Beim Konzert in der Stadtsteinacher Kirche wurden sie mit tosendem Applaus belohnt. Fotos: Sonja Adam
Der Kirchenchor Trebgast und Gastsänger des GV Untersteinach haben sich beim Einstudieren der "Krönungsmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart viel Mühe gemacht. Beim Konzert in der Stadtsteinacher Kirche wurden sie mit tosendem Applaus belohnt. Fotos: Sonja Adam
 
Das Kammerorchester Regensburg sowie der Kirchenchor Trebgast und der Gesangverein Untersteinach harmonierten bestens.
Das Kammerorchester Regensburg sowie der Kirchenchor Trebgast und der Gesangverein Untersteinach harmonierten bestens.
 
Chorleiter Thomas Grünke hatte bei allen Werken viel Wert auf Qualität gelegt.
Chorleiter Thomas Grünke hatte bei allen Werken viel Wert auf Qualität gelegt.
 
Die Regensburger Sopranistin Doris Döllinger rührte manchen Zuhörer zu Tränen.
Die Regensburger Sopranistin Doris Döllinger rührte manchen Zuhörer zu Tränen.
 

Der geniale Komponist Wolfgang Amadeus Mozart kommt nie aus der Mode. Das bewiesen der Kirchenchor Trebgast und der Gesangverein Untersteinach mit Solisten und dem Kammerorchester Regensburg. Die Aufführung der "Krönungsmesse" in der Stadtsteinacher Kirche war eine Meisterleistung.

Viele Monate lang haben sich der Kirchenchor Trebgast und der Gesangverein Untersteinach vorbereitet. So mancher Probenabend mit Thomas Grünke dauerte etwas länger. Immer wieder wurde an Nuancen gefeilt. Denn schließlich sollte bei der Premiere in der Stadtsteinacher Pfarrkirche die "Krönungsmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart auch wirklich eine Krönung in der gesanglichen Laufbahn jedes einzelnen Sängers werden.

Grünke verpflichtete das Kammerorchester Regensburg und engagierte die Solisten Doris Döllinger (Sopran), Sonja Koppelhuber (Alt), Juan Carlos Facón (Tenor) und Matthias Horn (Bass). Und auch dabei hatte der Trebgaster Chorleiter ein glückliches Händchen. Denn es war die Harmonie zwischen Orchester, Solisten und den heimischen Sängern, die immer wieder positiv hervorstach. Gemeinsam brachten Sänger und Musiker eine musikalische Meisterleistung zuwege, die zu begeistern vermochte.

Die "Krönungsmesse" erhielt erst lange nach Mozarts Tod ihren legendären Namen - weil sie so schön und festlich ist, dass sie immer wieder bei Kaiser- und Königskrönungen gespielt wurde. So bürgerte sich im Laufe der Jahrhunderte der Name für Mozarts ursprünglich als Ostermesse komponiertes Werk ein.
Bei der Aufführung übertrafen sich die Trebgaster und Untersteinacher Sänger selbst. Sie machten die Messe wirklich zur Krönung des Konzertabends in der Pfarrkirche St. Michael. Ohne Dramatik und Show interpretierten sie das Werk - grundehrlich und als Zeugnis lebendigen Glaubens.

Mit dem festlichen Kyrie eröffneten Sopranistin Doris Döllinger und Tenor Juan Carlos Falcón die Messe, der Chor stimmte ein. Ob beim fulminanten Gloria oder beim umfassenden Credo, das das komplette Glaubensbekenntnis auf lateinischer Sprache in Musik fasst, immer wieder begeisterte die Harmonie zwischen Streichern und Bläsern, zwischen Orchester, Solisten und den Chören.

Freilich gefielen den Zuhörern die Sänger nicht nur wegen der "Krönungsmesse", Thomas Grünke verzauberte das Publikum mit weiteren Mozart-Werken. Aus der legendären "Vesperae solennes de Confessore", in der Mozart fünf Psalme musikalisch interpretiert hat, waren "Dixit Dominus" und "Laudate Dominum" zu hören. Bei letzterem Werk zauberte Sopranistin Doris Döllinger. Sie interpretierte das Werk nach Psalm 117 mit ihrer samtweichen Stimme ohne Dramatik, aber mit einer solchen Intensität, dass mancher Zuhörer zu Tränen gerührt war. Als dann der Chor bei "Gloria Patri et Filio et spiritui sancto" einstimmte, war die Wirkung perfekt.

Auch die Solosopran-Kantate "Exsultate Jubilate" gelang bestens und wurde zur Ohrenweide. Nach dem positiven "Exsultate, jubilate"-Teil "Jauchzet, jubelt!" folgte ein schnörkelloser Part: "Fulget amica dies, iam fugere et nubila et procellae, exortus est justis inexspectate quies" - "Es leuchtet der freundliche Tag, schon fliehen Wolken und Stürme, den Gerechten ist unerwartet Ruhe gekommen". Der romantisch-sehnsuchtsvolle dritte Teil, der sich ganz "Der Krone der Jungfrauen" widmete, ging direkt in ein zauberhaftes "Halleluja" über.
Auch beim "Ave verum Corpus" nach einem bereits im 13. Jahrhundert bekannten Reimgebet, dem sich viele Komponisten angenommen haben, führte Thomas Grünke die Ensembles zu Bestleistungen. Doch nicht nur in punkto Gesang kamen die Zuhörer bei der Premiere in Stadtsteinach - die Krönungsmesse wurde am Sonntagabend noch in Trebgast aufgeführt - auf ihre Kosten, sondern auch beim Auftritt des Kammerorchesters Regensburg: Die Sinfonie in G-Dur begeisterte mit dem musikalischen Intermezzo in vier Sätzen.

Das Konzert, das ganz ohne Effekthascherei auskam, war der Beweis dafür, dass Mozarts Musik immer noch aktuell ist und die Herzen der Menschen berühren kann. Standing Ovations waren der Lohn für die Mitwirkendenn, die den Abend mit viel Liebe vorbereitet hatten.