Fast 400 Euro Kostensteigerung in der stationären Pflege. Darüber beklagt sich eine angehörige eines Pflegebedürftigen. Wie kommt das zustande?
Der BRK-Kreisverband hat das ehemalige Kreisaltenheim in Marktleugast von 2014 bis 2016 umfassend saniert. Knapp 3,5 Millionen Euro mussten investiert werden, um der neuen Heimmindestbauordnung gerecht zu werden - Voraussetzung, um das Pflegeheim auch in Zukunft betreiben zu dürfen.
Während der Baumaßnahmen hat das BRK auf die sonst jährlich üblichen Erhöhungen der Pflegeentgelte verzichtet. "Wir wollten die Leute nicht mit Lärm und höheren Preisen belasten", so Kreisgeschäftsführer Jürgen Dippold. Nach dem Umbau hatte sich die notwendige Steuerung auf durchschnittlich 14 Prozent summiert.
"Ohne Erhöhungen können wir Lohnsteigerungen und bessere Angebote nicht finanzieren." Zusätzlich müssen die Investitionskosten auf die Bewohner umgelegt werden, "die 13 Jahre stabil waren" und zum 1. November um rund 150 Euro erhöht wurden. Auch hier gilt: Die Investition von 40 300 Euro pro Pflegeplatz muss innerhalb von 25 Jahren wieder erwirtschaftet werden.
Mit den neuen Leistungen der Pflegeversicherung wird auch die Angehörige, die die Kostensteigerungen kritisiert hat, wieder besser schlafen können: Durch eine höhere Beteiligung der Pflegekasse an den Kosten, sinkt der Eigenanteil wieder.