Fällt die Badesaison in diesem Jahr ins Wasser? Die Möglichkeit besteht. Was ist mit der Kieswäsch und dem Trebgaster Badesee? Wir erläutern, was geplant ist.
Wenn Reiner Foltes das Gelände des Kulmbacher Freibads inspiziert, dann deutet nichts darauf hin, dass die Saison heuer möglicherweise ins Wasser fällt. Seit 28 Jahren ist der Fachangestellte für Bäderbetrieb und stellvertretende Leiter der Kulmbacher Freizeitanlagen im Freibad im Einsatz.
Er spricht kurz mit den Handwerkern, die dabei sind, die letzten Platten für die neugestaltete Kiosk-Terrasse zu verlegen. Der Rasen ist schon gemäht. Das alte Schmutzwasser ist aus den Becken abgelassen, die auf ihre Reinigung und den Fliesenleger warten, der kleinere Schäden beheben wird. Alles wird betriebsfertig gemacht. Alles ist so, als würde das Freibad wie immer Mitte Mai öffnen. Aber ob das so ist, kann noch niemand sagen. "Es kann sein, dass die ganze Arbeit umsonst ist", sagt Foltes. Der Grund: Corona.
Der aktuelle Sachstand, der bis 3. Mai gilt: "Im Moment sind nach der bayerischen Infektionsschutzmaßnahmen-Verordnung Badeanstalten und Sportstätten geschlossen", erklärt Stephan Pröschold, der Leiter der Stadtwerke Kulmbach, in deren Zuständigkeit das Freibad fällt. Wie es nach dem 3. Mai aussieht? "Da muss man abwarten." Große Hoffnungen will er aber nicht schüren: "Ich habe keine Infos, dass eine Lockerung vorgesehen ist."
Trotzdem werde alles für einen Saisonstart vorbereitet. Denn wenn das Freibad öffnen könne, dann könne man die ganzen Arbeiten nicht innerhalb eines Tags erledigen, stellt Pröschold klar. Also werde alles gemacht was nötig ist - nur das Wasser wird noch nicht beheizt.
Dass die Nachfrage in diesem Jahr da wäre, steht außer Frage: "Weil Großveranstaltungen abgesagt wurden und Urlaubsreisen kaum möglich sind, wäre es für die Leute gut, wenn wenigstens die Freizeiteinrichtungen offen wären", sagt Pröschold.
Beim großzügigen Liegebereich sieht er auch keinerlei Probleme, die geforderten Abstände einzuhalten. Schwieriger sieht es dagegen in den Becken aus, deren Platz begrenzt ist. "Man könnte eine bestimmt Zahl an Schwimmern pro Bahn zulassen", spekuliert er. Aber: "Ob das bei den Kindern und Jugendlichen so einfach klappt?" Wenn sich alle diszipliniert verhalten würden, dann wäre das möglich. "Aber es gibt immer einige Unvernünftige", weiß Pröschold.
Sollten die Freibäder geschlossen bleiben (weitere gibt es in Himmelkron, Wirsberg, Thurnau, Mainleus, Stadtsteinach), werden viele wohl das Naherholungsgebiet Mainau als Alternative nutzen.
Leere Becken nur mit Flatterband gesichert? Der pure Wahnsinn!