Der Kulmbacher kommt zu TV-Ehren und bewirbt im Sender "Deutsches Musikfernsehen" die neusten CDs von Schlagerstars wie Hansi Hinterseer.
Wussten Sie, dass Hansi Hinterseer die meistgeküsste Figur in Madame Tussauds Wachsfigurenausstellung ist? Oder dass die Kastelruther Spatzen in ihrer Karriere schon über 15 Millionen Tonträger verkauft haben? Wenn nicht, dann sollten Sie einmal das Deutsche Musikfernsehen/Shop24 einschalten.
Auf dem Sender, der in 25 Millionen deutschen Haushalten sowie in Österreich und der Schweiz zu empfangen ist, werden Sie auf ein bekanntes Gesicht treffen: Rainer Ludwig. Der Kulmbacher moderiert dort so genannte "Infomercials". Darin wirbt er für die aktuellen CDs von Hansi Hinterseer, den Kastelruther Spatzen und Slavko Avsenik und garniert das Ganze mit einem Wissensmix rund um die Künstler.
Die relativ späte TV-Karriere des 55-Jährigen begann mehr oder weniger aus Zufall. Künstler, deren Auftritte Rainer Ludwig bei Tourneen moderiert hatte, befanden: Der Kulmbacher gehört vor die Kamera. Die Musiker stellten den Kontakt zum Musikfernsehen her.
Das lief so ab: "Ich war im vergangenen Jahr in Berlin ins Hippodrom zum ,Fest der Besten' mit Florian Silbereisen eingeladen und am Tag darauf bei der Verleihung des Smago-Awards, des drittgrößten Musikpreises in Deutschland. Dort habe ich die Vertreter des Senders kennengelernt." Am nächsten Tag konnte der Kulmbacher im Berliner Studio schon vorsprechen.
Mit Erfolg. "Wir sehen uns bald wieder", habe es zum Abschied geheißen. Und die Berliner hielten Wort. Im Laufe dieses Jahres wurden in der Bundeshauptstadt drei Infomercials mit dem Kulmbacher produziert, die regelmäßig im Deutschen Musikfernsehen/Shop24 zu den unterschiedlichsten Zeiten zu sehen sind. Ein weitergehendes Engagement ist nicht ausgeschlossen.
Im Gegensatz zu seinen Sendungen bei Radio Plassenburg, die er natürlich weiterhin moderiert, bekommt Rainer Ludwig im TV seine Texte vorgegeben. "Die werden mit den Künstlern abgesprochen und über einen Teleprompter vorgegeben." Seine Aufgabe sei es, die Künstler und deren Produkte gut zu präsentieren.
Das Deutsche Musikfernsehen ist nach den Worten von Ludwig die größte deutsche TV-Plattform für Schlager, volkstümliche und deutschsprachige Musik. Bekannte Künstler wie Michael Hirte oder die Amigos gäben sich dort ebenso die Klinke in die Hand wie die Shooting-Stars "Stimmen der Berge" - fünf ehemalige Domspatzen.
Für den Kulmbacher sind das jedoch alles mehr oder weniger alte Bekannte. Mit vielen Stars der Szene hat er schon Tourneen und Konzerte veranstaltet, für sie moderiert: zum Beispiel beim Ladiner-Festival in Südtirol, beim Klostertaler-Open-Air in Arlberg und dem Dorfrocker-Open-Air bei Bamberg. Knapp 100 Veranstaltungstermine zählt Ludwig im Jahr.
2017 hat er die Tour "Heimat, deine schönsten Lieder" im Programm, die auch in Kulmbach Station machen soll. Das nächste Heimspiel hat er schon eher: am zweiten Weihnachtsfeiertag mit der Weihnachtsgala, bei der Angela Riedel, Rudy Giovannini, Panflötistin Daniela dé Santos und die Kulmbacher "Engelsstimme" Ronja Kull mitwirken.
Das Deutsche Musikfernsehen ist ein digitaler Fernsehsender, der sich der deutschsprachigen Musik verschrieben hat. Gesendet werden in 25 Millionen deutsche Haushalte in erster Linie Videos und Sendungen der Genres Schlager, Pop-Schlager sowie volkstümlicher Schlager.
Empfang Das Programm des Senders ist kostenlos und frei zu empfangen via Satellit, Kabel Deutschland und Entertain (Telekom).
Nichts gegen die Aktivitäten von Rainer Ludwig!
Ich mag ihn persönlich!
Dennoch muss man hier grundsätzlich die Verhältnismäßigkeit der Berichterstattung der BR beachten:
In diesem Fall wird viel Werbung für Kommerz gemacht, während viele, viele, viele ehrenamtliche Tätigkeiten, die es mindestens genauso viel Wert sind, in Stadt und Land veröffentlicht zu werden, von der BR nicht gewürdigt werden, weil man die BR entweder nicht aktiv darauf aufmerksam gemacht hat oder die BR von sich aus keinen Blick (keine Zeit) mehr darauf hat, was draußen vor Ort, in den kleinen Ortsteilen, kleinen Ortschaften bzw. kleinen Vereinen eigentlich vor sich geht - weil man die Vor-Ort-Berichterstatter weitestgehend eingeschränkt hat.
Also zurück zu mehr eigentverantwortlicher Recherche direkt vor Ort - aber nicht nur, wenn dort etwas Außergewöhnliches passiert - sondern immer und zu jeder Zeit begleitend berichtend.
Roland Härtel, Thurnau
Sehr geehrter Herr Härtel,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Gestatten Sie mir bitte, dass ich widerspreche: Der Beitrag über Rainer Ludwig hat nichts mit Werbung oder Kommerz zu tun, sondern stellt die Tatsache dar, dass ein Kulmbacher bundesweit in einem Fernsehsender zu sehen ist - was bisher in der Tat nur wenigen gelungen ist.
Die Berichterstattung der BR versucht, sich um jeden Ort im Verbreitungsgebiet zu kümmern. Allerdings - und das ist richtig - stehen uns längst nicht mehr so viele Berichterstatter vor Ort zur Verfügung wie noch vor zehn oder gar 20 Jahren. Insofern - und auch da haben Sie recht - sind wir auch auf die Aktivität der Handelnden vor Ort angewiesen, die uns auf Berichtenswertes aufmerksam machen oder uns entsprechende Beiträge anbieten. Beste Grüße, Alexander Müller, BR-Redaktionsleiter