Herausforderer Ralf Holzmann (ÜWG) setzt sich mit 35 Stimmen Vorsprung gegen Amtsinhaber Martin Weiß (Pro Rugendorf) durch und wird neuer Bürgermeister in der Frankenwaldgemeinde.
Um punkt 18.30 Uhr stand es fest: Rugendorf bekommt einen neuen Bürgermeister. Ungläubige Blicke und geschocktes Schweigen bei den einen, Erleichterung und sichtbare Freude bei den anderen, die im Haus der Jugend die Auszählung der Bürgermeisterwahl live und in gebührendem Abstand hinter einer provisorischen Sperre aus Tischen mitverfolgten.
Kleine SensationEs war eine kleine Sensation und hätte spannender nicht sein können. Denn nach der Auszählung der Stimmzettel, die die Wähler beim Urnengang abgaben, hatte Amtsinhaber Martin Weiß (Pro Rugendorf) noch einen hauchdünnen Vorsprung. Schon da war allen klar: Es wird ein sehr knappes Ergebnis geben. Die große Wende brachte dann die Auswertung der Briefwahl, denn da lag Herausforderer Ralf Holzmann (ÜWG) klar vorn. Er erhielt insgesamt 341 Stimmen, für Martin Weiß hatten 306 Wähler abgestimmt.
Die Wahlbeteiligung in Rugendorf war mit 76,43 Prozent mehr als ordentlich.
Holzmann nicht sonderlich überraschtAusgelassene Stimmung herrschte im TSV-Sportheim, wo Ralf Holzmann und seine Anhänger von der ÜWG zur Wahlparty geladen hatten, kurz nach Bekanntwerden des Ergebnisses. Die Freude war groß beim neuen Bürgermeister, die Überraschung gar nicht so sehr. "Ich wusste zwar, dass es knapp wird, aber in den letzten Tagen hat es sich für mich schon herauskristallisiert, dass es so ausgehen könnte", sagte Holzmann.
Vor allem angesichts der hohen Wahlbeteiligung sei das Ergebnis mehr als repräsentativ, "das ist in Ordnung so". Es sei nötig gewesen, dass sich ein zweiter Kandidat zur Wahl stelle, so Holzmann.
Es brauche einen offeneren Stil der Amtsführung, "und das haben die Leute offensichtlich auch so gesehen", erklärte Ralf Holzmann seinen Sieg.
Freude und Feierlaune auf der einen - sicherlich große Enttäuschung auf der anderen Seite. So verfolgte der abgewählte Amtsinhaber Martin Weiß den Wahlabend in aller Stille Zuhause im Kreis seiner Familie. Einen Kommentar zum Wahlausgang wollte er am Abend (noch) nicht abgeben.