Ordnung ist ja bekanntlich das halbe Leben. Auch in der technisierten Welt, in der einen die eigene Unordnung schier zur Weißglut treiben kann. Naja: Ganz nehme ich die Schuld nicht auf mich. Warum muss es auch für jeden Sch... ein Passwort geben?
Facebook, ebay, jeder Online-Webshop will eins, selbst Vater Staat, wenn ich die Steuererklärung mit Elster abgebe. Passwort über Passwort muss man sich merken - dabei bin ich doch schon froh, wenn mir die Pin-Nummer meiner EC-Karte am Bankautomaten spontan einfällt!!!
Mindestens zwölf Stellen soll ein Kennwort ja haben, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen enthalten. Wie man da den Überblick behält? Man sollte seine Zugangsdaten auf einer verschlüsselten Computerdatei speichern, habe ich gelesen. Ob man dafür nicht wieder ein neues Codewort braucht?
Mir ist als Gedächtnisstütze der handgeschriebene Zettel lieber. Und wenn mir der mal aus dem Geldbeutel rutscht - ich werd's verschmerzen. Klauen kann man mir eh nicht viel. Apropos klauen: Sebastian Schreiber macht das beruflich.
Schreiber ist Hacker und hat mir bei einem Vortrag in der Kulmbacher Bank mal gezeigt, wie leicht es für Experten ist, Passwörter des Windows-Betriebssystems zu knacken, Daten von verschlüsselten USB-Sticks zu holen, Zahlungsvorgänge im Webshop zu manipulieren. Sicherheit, das habe ich gelernt, ist relativ. Und so bin ich auch heute noch davon überzeugt, dass meine Passwörter auf dem Papier besser geschützt sind als im Computer.