Sotschi - klingt indianisch und gemahnt an eine Schwester Winnetous. Nscho-tschi war ja diejenige welche, deren Name übersetzt "Schöner Tag" heißt. Sotschi - der Name lässt sich gut niesen. Was die Stadt Olympias angeht, ist gerade unser Bundespräsident verschnupft (da helfen nicht mal Thomas-Bach-Blüten aus dem IOC-Reformhaus).
Von wegen edle Rothäute: nur kommunistenrote Unterdrücker allerorten. Deswegen hat der aktuelle Mieter im Schloss Bellevue "Niet" gesagt: Nein zum Beisein beim winterlichen Wettstreit in dem Land, wo Homosexuelle den freien Beischlaf nicht ausüben dürfen. Als BRD-Präsident kann man da leicht in Schwulitäten kommen, ließe man sich gemeinsam mit Homo-Phoben (nicht zu verwechseln mit Homo Faber!) auf einer Ehrentribüne blicken. Es geht hier ja bloß um Sport. Nichts Wichtiges wie Rohstoffe oder Rüstung. Da ist Gauckens bundespräsidiale Ent-Rüstung den Russen gegenüber merk(e)lich niederschwelliger angelegt.
Es ist aber auch schwer, moralisch den Spagat zu vollführen. Gotteidank sind wenigstens die in Katar nicht schwulenfeindlich! Das Land im Nahen Osten - also dem jenseits von Sachsen - gilt ja quasi als Miterfinder der Homosexualität.
Wenn die Fußball-Elite dort 2022 ihren Weltmeister kürt, kann Gauck bedenkenlos einfliegen. Vorausgesetzt, er versaut sich nicht die Wiederwahl durch falsches Aus stellen von Spesenquittungen.
Entwarnung kam jüngst vom höchsten Abgesahnten des Auswärtigen Amts, Franz Beckenbauer: Katar - Vorzeigemodell für Menschenrechte! Lupenreine Demokraten dort! Von wegen Sklaven mit Büßerkappe auf den Straßen: Keine gesehen, sagt der Kaiser. Einer wie er macht sich gern selbst ein Bild. Korruption? Jo mei, hat ihm halt keiner Geld angeboten. Hungerlöhne? Wird nicht überall a bisserl gehungert (außer in Kitzbühel)? Ein Franz lässt sich da nix vorgauckeln.