Manchmal reicht ein Stichwort, um Erinnerungen zu wecken. Dann denkt man an Dinge, die einem einmal wichtig waren. Auch wenn man nicht mehr weiß, warum.
Ein Gespräch unter Freunden, alles Kinder der sechziger Jahre: "Die Jungen", sagt einer, "wissen doch gar nicht mehr, wie das war: Bandsalat bei der Beatles-Kassette. Und dann haben wir alles mit einem Fineliner wieder aufgewickelt...""
Während er erzählt, kommen Erinnerungen hoch: An lange, indisch anmutende Röcke aus Baumwolle und fürchterlich schweres, billiges Patchouli-Parfüm. An aromatisierte Tees, die man sich bei einem Versandhändler bestellen musste, weil es sie in Kulmbach damals nicht zu kaufen gab, und die allesamt ziemlich künstlich schmeckten. Mein Favorit damals war "Grüner Apfel", ein Gebräu, das genauso roch wie das gleichnamige Haar-Shampoo.
Wer auf der Höhe der Zeit sein wollte, ließ sich eine "Minipli"-Dauerwelle legen wie Rudi Völler. Auch auf die Gefahr hin, dass man nach dem ersten Regenguss oder schon bei hoher Luftfeuchtigkeit aussah wie ein onduliertes Schaf.
Wir befüllten unseren Schulfüller mit Tintenpatronen in Türkis, Rosa oder Hellblau, und wenn die Tinte alle war, bobbelten wir sorgsam die Kügelchen aus der Plastikhülse.
Warum eigentlich? Da lässt mich leider meine Erinnerung im Stich.