Das muss über die gesamte Straßenbreite erfolgen. Der Grund: Die Purbach, die ab der oberen Grenze der Bebauung in der Unterpurbach verrohrt ist, fließt im Bereich der Hofer Straße in einer Röhre, die mit nur etwa einem Meter Durchmesser zu gering dimensioniert ist, um bei Starkregen immer den Abfluss zu gewährleisten. Sie soll durch einen neuen Kanal ersetzt werden: eine eckige Wanne, etwa 4,50 Meter breit, 1,70 Meter hoch - und zwischen der Einmündung des Ängerlein in die Hofer Straße und der Klinikums-Kreuzung rund 500 Meter lang. Weil aber die bisherige Verrohrung ebenso wie der neue Kanal nicht parallel zur Straße verlaufen, sondern unter anderem quer über die Kreuzung bei den Stadtwerken, ist eine komplette Sperrung der Straße nicht zu vermeiden.
Das soll, so verspricht Christian Gack, in mehreren Etappen erfolgen, um die Behinderungen für den Autoverkehr so gering wie möglich zu halten.
Zug um Zug will man sich von der Berliner Brücke aus bis zur Klinikums-Kreuzung vorarbeiten. Die Verkehrsführung wird für jede neue Etappe neu festgelegt - die Information über die aktuellen Umleitungsstrecken erfolgt zeitnah.
Bei der Baumaßnahme geht es aber nicht alleine um das neue unterirdische Bett der Purbach. Wenn schon aufgegraben werden muss, soll das ein oder andere gleich miterledigt werden. So werden die Kulmbacher Stadtwerke den Mischwasserkanal erneuern, über den das Oberflächenwasser aus der Unterpurbach Richtung Flutmulde abfließt. Auch die Gas- und Wasserleitungen, für die ebenfalls die Stadtwerke zuständig sind, sollen wo nötig saniert werden.
Im Bereich der Klinikums-Kreuzung wird schließlich noch ein sogenanntes Einlaufbauwerk entstehen. So kann auch bei starken Regenfällen das Oberflächenwasser abgeleitet und gezielt - und sicher für die Anwohner - in Richtung Flutmulde geführt werden.
Währenddessen ist das Wasserwirtschaftsamt Hof damit beschäftigt, die Anbindung vom großen Regenüberlaufbecken an die Flutmulde zu komplettieren.
Dieses Regenüberlaufbecken - 38 Meter lang, drei Meter breit, drei Meter hoch, mit einem Rückhaltevolumen von 175 000 Litern Wasser - war im Herbst 2012 etwa dort gebaut worden, wo sich derzeit der Containerstellplatz befindet. Von dem mehr als eine halbe Million Euro teuren Bau ist oberirdisch nichts zu sehen. Bis jetzt - demnächst soll direkt am Wall zur Flutmulde hin ein Betriebsgebäude entsehen.
Stadt und Stadtwerke werden in die Hochwasserfreilegung ungefähr 15 Millionen Euro investieren. Wie viel davon über Fördergelder finanziert werden kann, steht Christian Gack zufolge noch nicht ganz fest. Zwar wurde der Beginn der Baumaßnahme bereits genehmigt; endgültig entschieden wurde über die Förderanträge aber noch nicht.