Nach dem Unfall: Stadtsteinacher fordern sofortiges Handeln

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Am nördlichen Ortseingang von Stadtsteinach ist es wiederholt zu schweren Unfällen gekommen. Foto: Matthias Beetz
Am nördlichen Ortseingang von Stadtsteinach ist es wiederholt zu schweren Unfällen gekommen. Foto: Matthias Beetz

Karl-Heinz Schramm aus Freiburg, Neffe der am Mittwoch bei einem Verkehrsunfall getöteten Stadtsteinacherin, hat sich mit einem offenen Brief an die Stadt Stadtsteinach gewandt. Er fordert dringend dazu auf, für mehr Sicherheit an diesem Unfallschwerpunkt zu sorgen.

In den sozialen Netzwerken wie Facebook ist der tragische Unfall der 89-jährigen Stadtsteinach inzwischen vielfach kommentiert worden. Der Tenor: Beileidsbezeugungen und Unverständnis darüber, dass nach mehreren Unfällen noch immer keine weiterreichenden Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.

Ähnlich äußert sich beispielsweise Rolf Burkhardt in einem Schreiben an die Redaktion: "Dass unseren Stadtvätern bei bestimmten Problemen die Hände gebunden sind, hier besonders die B 303, ist ja allgemein bekannt. Hier geht es um Entscheidungen der übergeordneten Behörden (...)", schreibt er unter anderem und beklagt, dass Änderungen der Situation bisher abgelehnt wurden.

Neubau derzeit zweitrangig

Und weiter: "Egal ob ein paar Meter weiter ein neuer Rewe-Markt gebaut wird, egal ob da neue Verkehrswege entstehen, noch lange ist es nicht so weit. In der Zwischenzeit bleibt die gefährliche Situation bestehen. (...) Die einfachste Lösung wäre meiner Meinung nach eine Geschwindigkeitsreduzierung von 30 km/h (...) und ein Zebrastreifen. (...) Weiterhin sollten an solchen gefährlichen Stellen verschärft Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden."

Karl-Heinz Schramm schreibt direkt an die Stadt: "Seit Jahren dürfte den Entscheidungsträgern der Stadt und des Landkreises dieser Unfall-Schwerpunkt bekannt sein." Nach seiner Ansicht wird an der Unfallstelle trotz Tempo 50 zu schnell gefahren , (...)" 30 km/h wären an dieser Stelle dort zumindest angebracht."

Entsetzt zeigte sich Schramm, "wie die Stadtverwaltung und ihr Schultheiß diesen bekannten Unfallschwerpunkt, nämlich Supermarkt mit zwei Straßeneinmündungen, seit Jahren, nein Jahrzehnten, ignoriert haben. Nun muss sich an dieser Stelle deutlich etwas ändern: ein Zebrastreifen mit Ausleuchtung und diversen Warnschildern sowie die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h sind hier das Mindeste, was der Bürger an dieser Stelle erwarten kann."

Starenkasten als Kopfbremse

Schramm schlägt weitere "erzieherische Maßnahmen vielleicht in Form eines ortsfesten Starenkastens stadteinwärts an geeigneter Stelle nach dem Ortsschild" vor, der "viele Taler in den Stadtsäckel spülen, in erster Linie aber dem ortsorientierten Autofahrer eine Kopfbremse für diese unfallträchtige Stelle einprägen" würde. Sein Wohnort Freiburg sei gespickt mit teilweise sehr modernen Blitzern. "Ich nehme an, es sind gefühlte 100 Stück."

Der Freiburger kann sich in dem Anschreiben auch einen gewissen Sarkasmus nicht verkneifen: "Dieses Mal war es halt nur ein altes Tantchen von 89 Jahren, das unter die Räder kam. Ich warte nur auf den Aufschrei aus der Bevölkerung, wenn das nächste Mal ein Kind dort scheitert, und das ist ja wohl in jedem Fall zu erwarten."

Anschließend fordert Karl-Heinz Schramm den Stadtrat auf, tätig zu werden. "Setzen Sie sich mit der Polizei und dem Landratsamt und dem Freistaat in Verbindung und ändern Sie etwas, denn alles, was dort noch an Negativem passieren wird, wird auf Sie und Ihre Stadtverordneten zurückfallen."