Eine gute Idee gut umzusetzen, ist manchmal gar nicht so einfach.
Die Anfrage hat mich überrascht. Und gefreut. Heike Söllner, die im Landratsamt die Aktion "5 Minuten Kultur zum Zuhören" koordiniert, sagte, jemand habe sich einen Anruf von mir gewünscht und dass ich etwas für ihn und seine Frau auf der Querflöte spiele.
Echt? Die wollen mich hören? Wenn das so ist, das mache ich gerne. Aber: Geht das überhaupt? Bekommt man Musik via Telefon brauchbar vermittelt? Das nämlich ist die Idee: ein paar Sätze plaudern und dann live am Telefon etwas zum Besten geben.
Bevor ich da jemandem falsche Hoffnungen mache, muss ist das testen. Mit den geduldigen Testohren einer lieben Freundin und mit Orgelbegleitung in der Kirche, wo das immer besonders schön klingt. Das Ergebnis: ernüchternd, wenn auch nicht unerwartet. Aus dem Hörer des Gegenübers kommt eine unschöne Klang-Suppe. Scheußlich. So geht's nicht!
Was tun? Wir haben da eine Idee: Wir nehmen ein bisschen Musik auf und schicken die Datei per WhatsApp oder Mail an den Empfänger. Den Anruf gibt's trotzdem. So bleibt der durch die Aktion gewünschte persönliche Kontakt zwischen denen, die Musik machen, und denen, die sie hören möchten.
Bis zum morgigen Kultur-Dienstag schaffe ich das zwar leider nicht. Aber da gibt es ja noch reichlich andere Angebote. Auf der Homepage des Landkreises (Rubrik Ehrenamt) findet sich eine große Auswahl an Aktionen von Kulturschaffenden, die am Telefon umsetzbar sind. 30 Akteure bieten sich an - mit Gedichten, Geschichten, Theater, Mundart, Gesang. Und sie haben noch genug Kapazitäten, um Wünsche zu erfüllen. Wer gerne angerufen werden will, meldet sich online oder telefonisch unter der Nummer 09221/707-150 an.
Und nächste Woche, liebe Familie Müller und andere - da haben wir dann eine Verabredung am Telefon - mit Musik!