An der Mainleuser Mittelschule gab es zwei Absolventen mit einem 1,7-Schnitt und zwei mit einem 1,8-Schnitt.
Voller Freude über seinen hervorragenden Quali-Schnitt reckte das Einser-Quartett seine Arme in die Höhe, so als wollte es den Zuschauern sagen: "Seht her, wir sind die Champions!" Die diesjährigen Meisterschüler an der Mainleuser Mittelschule heißen Kseniya Gerasimenko und Tizian Grasi (beide 1,7) sowie Evelina Savchenko und Maximilian Ackermann (beide 1,8).
Schulleiterin Doris Hörath war stolz auf die insgesamt 18 Absolventen aus der Jahrgangsstufe 9: "Vier Mal eine Eins vor dem Komma - das ist ein Superjahrgang", sagte sie. Von den 16 Schülern, die sich dem Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule gestellt hatten, haben 13 bestanden. "Das ist ein hervorragender Schnitt von 81 Prozent", freute sich Klassenleiterin Katja Faust. Sie hatte die Jungen und Mädchen von der fünften Klasse an unterrichtet.
Während der überwiegende Teil der Absolventen die Schule verlässt und eine Lehre als Elektroniker, Schornsteinfeger oder Zimmerer absolviert, setzen vier an der Mainleuser Bildungseinrichtung ihre Schullaufbahn fort. Über das Projekt "9+2" wollen sie auf diese Weise im Jahr 2022 die Mittlere Reife erlangen.
Auf der Suche nach Traumberuf
Zu ihnen zählt der Mainleuser Tizian Grasi. Auf die Frage nach dem Traumberuf hat er noch keine Antwort. Und so erhöht er die Zahl seiner Schuljahre um zwei. Durch die mittlere Reife erhofft sich der 14-Jährige zudem bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Darauf angesprochen, wie man zum Einser-Schüler wird, antwortete der Jugendliche: "Durch meine vielseitigen Interessen fielen mir alle Fächer leicht. Aufpassen im Unterricht und konsequentes Lernen am Nachmittag gehören selbstverständlich auch noch dazu."
Die Corona-Pandemie hatte dem Schulalltag in den vergangenen Monaten ihren Stempel aufgedrückt. Auch bei der Verabschiedung, die wegen des Abstandsgebotes in der Schulturnhalle stattgefunden hatte, wurde das Thema angesprochen. "Mahnt uns diese Krise nicht zum Nachdenken, zum Umdenken und Innehalten?", fragte sich Schulleiterin Doris Hörath. Die Absolventen ermunterte sie, das "immer mehr, immer schneller, immer verfügbarer", das sich zu einer Selbstverständlichkeit entwickelt habe, zu überdenken.
Als eine Absage an ein Leben ohne Spaß und Lockerheit wollte sie ihren Gedanken nicht verstanden wissen. Vielmehr als einen Ratschlag, sorgsamer zu sein als es manche Generation vorher gewesen sei.