Warum nur schießen bei uns die Corona-Infektionszahlen derart durch die Decke?
Das habe ich mich gefragt, als am Sonntag bekannt wurde, dass die gefürchtete Marke 200 schon wieder überschritten wurde. Auf Spitzenplätze dieser Art könnten wir gut verzichten.
Eine Antwort überfällt mich am nächsten Tag, als ich mittags zu Fuß vom Marktplatz Richtung Fritz unterwegs bin. Maskenpflicht-Zone. Viele vorbildliche Bürger. Aber auch viele, denen der Infektionsschutz ganz offensichtlich am Allerwertesten vorbeigeht!
Rund 100 Menschen begegnen mir zur besten Mittagspausen-Zeit auf dem kurzen Wegstück. 41 (!) davon ohne Maske. Man trifft sich, steht in Grüppchen zusammen, und weil die Mund-Nasen-Bedeckung nervt, zieht man sie unters Kinn. Zwei junge Frauen begegnen sich mit großem Hallo und Umarmung samt Küsschen, ein Grüppchen steht auf dem Marktplatz, raucht, plaudert, trinkt Kaffee, an einer Baustelle stehen vier Arbeiter auf Tuchfühlung und diskutieren miteinander. Ob jemand von ihnen infiziert ist? Weiß man nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass auch durch solches Verhalten das Virus fleißig weiterverteilt wird.
Wir alle haben die Nase voll von Einschränkungen, Lockdown, Abstand, Masken ... Aber wenn wir das Problem endlich in den Griff kriegen wollen, müssen wir auf den letzten Metern durchhalten, bis uns die Impfungen zu neuer Normalität verhelfen. Dazu gehört, sich an die Regeln zu halten. Auch wenn's schwer fällt. Auch wenn man manche davon vielleicht nicht einsieht. Deshalb einfach hier noch einmal der Appell: Schützen Sie sich und andere! Es wäre schön, wenn das freiwillig klappt, ohne verschärfte Kontrollen und Strafen.