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Ansonsten beginnen die Mitarbeiter an normalen Arbeitstagen ihre Arbeit früher als sonst, um auf diese Weise der Hitze zumindest teilweise auszuweichen. Bei Außenarbeiten plane man die Arbeiten im Vorfeld zudem so, dass die Maler mit dem Schatten ums Haus wandern können. Da es bei hohen Temperaturen wichtig ist, viel zu trinken, spendiert Schirmer seinen Angestellten Wasser. Auch auf die Bedeutung eine Kopfbedeckung habe er noch einmal hingewiesen. Abgesehen davon gebe es wenig, was man gegen die Hitze tun könne.
Das Dach als Hitzefalle
An Tagen mit ohnehin schon extrem heißen Temperaturen gibt es Orte, an denen es noch ein Stückchen heißer ist als andernorts. Zum Beispiel auf dem Dach, wo die Sonne richtig aufknallt. 50 Grad oder mehr sind dort keine Seltenheit. James Lutz bietet in seinem Trebgaster Dienstleistungsbetrieb unter anderem Dacharbeiten an. "Am Mittwoch haben wir um 15 Uhr aufgehört", berichtet er. "Die Hitze hat man einfach nicht mehr ausgehalten."
Auch Lutz spendiert seinen Mitarbeitern Wasser. "Logisch mache ich das. Ganz viel trinken ist wichtig. Fünf bis sechs Liter sind an solchen Tagen kein Problem", sagt er. Außerdem: Eincremen, Mütze oder Hut, Pausen und, wenn möglich, ein schattiges Plätzchen.
Manche Arbeiten müssen erledigt werden
Die Angestellten des Bauhofs der Stadt Kulmbach beginnen ihre Arbeit während der heißen Sommertage bereits um sechs Uhr. "Es gibt in unserem Aufgabenbereich einfach Sachen, die gemacht werden müssen", berichtet Bauhof-Leiter Michael Barnickel. Dazu zählen zum Beispiel Arbeiten, die nötig sind, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten - wie etwa das Beseitigen von Ölspuren oder Schlaglöchern. Auch terminlich sei man oft fest gebunden.
Was beispielsweise die Pflege der Pflanzen und Grünflächen betrifft, falle derzeit deutlich mehr Arbeit an. Statt einem Trupp aus zwei Personen ist hier aktuell die drei- bis vierfache Besatzung unterwegs, wie der Bauhof-Leiter berichtet. Um sich vor der Hitze zu schützen, sei mit das Wichtigste eine Kopfbedeckung. "Das Effektivste ist aber die Arbeitsumstellung", so Barnickel - also die Verlegung der schweißtreibendsten Arbeiten in die frühen Morgenstunden.
Auch die Maurer schwitzen
Hart treffen die hochsommerlichen Temperaturen natürlich gerade auch die Mitarbeiter von Baugeschäften. Seine Firma habe zurzeit einige Rohbauten, auf denen die Maurer den ganzen Tag über der Sonne ausgesetzt seien, sagt Hannes Popp vom gleichnamigen Kulmbacher Baugeschäft.
Um die Beschäftigten vor der ganz großen Hitze zu schützen, wird auch hier eine Stunde früher begonnen, damit sie eher in den Feierabend können. Auf Baustellen in Neubaugebieten ("Dort, wo man niemanden stört") geht es auch schon mal um 5.30 Uhr los.