Warum es keine Alternativen für die Sanierung des Spinnstuben-Areals und der Spinnerei durch den Markt Mainleus gibt, wurde am Donnerstagabend deutlich.
Es war ein ungezwungener Termin, fast wie ein Treffen alter Bekannter. "Josef, aus dir ist was 'worn", begrüßte Kulmbachs OB Henry Schramm (CSU) per Handschlag den Gast aus München.
Auch Bürgermeister Robert Bosch (CSU) freute sich über den Besuch, zumal die Staatsregierung Millionen Euro in seine Gemeinde fließen lässt. Wofür das viele Geld verwendet wird, darüber informierte sich am Donnerstagabend Staatssekretär Josef Zellmeier vom Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.
Die gewaltigen Ausmaße der Zeitzeugen der frühen Industrialisierung in Mainleus hinterließen sichtlich Eindruck bei dem Besucher, der das alte Kesselhaus und die große Veranstaltungshalle der ehemaligen Spinnerei sowie das "Arbeiterschloss Hornschuchshausen" in Augenschein nahm.
Station 1: Über elf Millionen Euro kostet allein die Sanierung des Spinnstuben-Ensembles unter Federführung der Gemeinde. 5,6 Millionen Euro gibt es vom Freistaat als einen von mehreren Fördergebern in Form von Zuschüssen und Darlehen, berichtete Bürgermeister Bosch bei dem Ortstermin, der auf Initiative von MdL Martin Schöffel (CSU) zu Stande gekommen war.
Dass Städte und Gemeinden solche Projekte durchführen müssen, ist fast alternativlos, verdeutlichte Abteilungsdirektorin Marion Resch-Heckel von der Regierung von Oberfranken. Denn anders als in den Ballungsräumen lohnten sich für private Investoren solche Objekte aufgrund der niedrigen Mietpreise in der Region nicht.
Das weiß auch Staatssekretär Zellmeier so: "Darum ist ja die Städtebauförderung so wichtig", betonte er und versprach: "Wir werden deshalb an der Sache dranbleiben."
24 Wohnungen sollen im Spinnstuben-Ensemble entstehen. "Der Bedarf ist da, wir haben mehr Nachfragen als Wohnungen", erklärte Bürgermeister Bosch. 40 Prozent der Arbeiten für die Sanierung seien ausgeschrieben, man liege nahezu im Kostenplan.