Mainleus: SPD frustriert, ABL jubiliert

2 Min
Der neue Mainleuser Gemeinderat ist gewählt. Fotos: Archiv
Der neue Mainleuser Gemeinderat ist gewählt. Fotos: Archiv
Jürgen Karg, SPD
Jürgen Karg, SPD
 
Erich Luthardt, ABL
Erich Luthardt, ABL
 
Günther Stenglein, FW
Günther Stenglein, FW
 
Robert Bosch, CSU
Robert Bosch, CSU
 
Andreas Hakberdi, FDP
Andreas Hakberdi, FDP
 

Die Sozialdemokraten verlieren in Mainleus einen Sitz an die Alternative Bürgerliste und sind nur noch drittstärkste Kraft im Markt. Die FDP scheitert nur knapp. Die CSU ist rundum zufrieden.

Jürgen Karg ist sichtlich enttäuscht. Nicht nur, weil die SPD in Mainleus am Sonntag einen Gemeinderatssitz verloren hat. Für den Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten ist es vor allem ein Schlag, dass die SPD nur noch die drittstärkste Kraft im Gremium ist.

Ein Trostpflaster ist hingegen für ihn sein persönliches Wahlergebnis mit 1483 Stimmen. "Das ist sehr gut. Damit habe ich nicht gerechnet." Dass vor allem dritter Bürgermeister Gerd Kammerer so wenig Stimmen erhalten habe und nicht mehr den Sprung in den Gemeinderat geschafft hat, ist für Karg "ein Schock".

In einer ersten Analyse versuchte Karg gestern das Abschneiden seiner Partei zu begründen: "Vielleicht hat es an der fehlenden Kontinuität in den letzten zwölf Jahren gelegen, als erst Karl Klippel Bürgermeister-Kandidat war, dann Gerd Kammer Spitzenkandidat bei der Kommunalwahl, dann Detlef Weißmann Bürgermeister-Kandidat und jetzt
ich Listenführer bei der Gemeinderatswahl. Wir sind in der Zeit nach Werner Grampp noch in der Findungsphase."

Auch wenn die SPD nicht glücklich ist, werde sie das Ergebnis akzeptieren und weiterhin versuchen, das Beste für den Markt zu erreichen.

ABL: "Grandioser Erfolg"

Des einen Leid, des anderen Freud: "Wir haben einen grandiosen Erfolg erzielt", sagte Erich Luthardt von der Alternativen Bürgerliste, an die der Sitz der SPD ging und die mit Brigitte Lauterbach aus Willmersreuth nun insgesamt drei Räte stellt. "Ich danke den Wählern und sehe das als Belohnung für die konsequente Arbeit der letzten Jahre", betonte er. Die klare Linie der ABL im Gemeinderat sei bei den Bürgern gut angekommen.

Er versicherte, die Arbeit im Sinne der Bürger so wie bisher fortzuführen. "Vor allem freut mich, dass unsere jungen Kandidaten recht viele Stimmen bekommen haben." Allerdings bezeichnete er die Wahlbeteiligung von nur 53,74 Prozent als erschütternd.

Auch Günther Stenglein von den Freien Wählern hätte sich über eine höhere Wahlbeteiligung gefreut, obwohl er seine Stimmenzahl von rund 1800 in der Wahl vor sechs Jahren auf 2213 Stimmen steigern konnte. Das sei ein Zeichen - auch für seine beabsichtigte Bürgermeister-Kandidatur.

Der Vorsitzende zieht mit

Vor allem freut Stenglein, dass auch Ortsverbands-Vorsitzender Herbert Pieper wieder in das Gremium mit einzieht. "Er ist es nämlich, der die Hauptarbeit im Verein macht."

Die stärkste Fraktion, den jüngsten, den ältesten, den dienstältesten Gemeinderat und ein gutes Ergebnis - Robert Bosch von der CSU ist rundum zufrieden. "Wir hatten starke Kandidaten, die einen großen Vertrauensbeweis erhalten haben", sagte er.

CSU mit Stimmen-Magneten

Und diese Personen seien es, die den Ausschlag gegeben haben: "Die einen hatten einfach mehr Stimmen-Magnete als die anderen." Ziel der CSU sei es nun, möglichst viel der Ankündigungen aus dem Wahlkampf umzusetzen - mit dem Gemeinderat und dem Bürgermeister.

Knapp den Sprung in den Gemeinderat verpasste die FDP. Bis zur letzten Auszählung hatte es so ausgesehen, dass deren Spitzenkandidat, Student Andreas Hakberdi, den Einzug in das Gemeindeparlament schafft. Doch dann wurde nichts draus.

FDP gibt nicht auf

Andreas Hakberdi gratulierte allen Gewinnern. "Schade, dass es für uns nicht gereicht hat. Das ist aber kein Grund aufzugeben. Wir denken, dass es viele Menschen gibt, die den liberalen Gedanken in sich tragen", so Hakberdi. Er werde sich auf jeden Fall weiter engagieren.