Auf der neuen Kreuzung der B 289 ereignete sich Dienstagfrüh der erste Unfall. Anwohner sagen: Rote Ampel wird ignoriert.
Wer gehofft hatte, dass durch die neue Ampel auf der Kreuzung Mainleus-Mitte nichts mehr passiert, wurde am Dienstagfrüh eines Besseren belehrt: Um 7.45 Uhr hat's dort gekracht und die Polizei musste erstmals anrücken, seit die neue Ampel steht.
Beide hatten Grün
Um diese Zeit rollt der Berufsverkehr auf der B 289. Die Autos auf der Bundesstraße hatten Rot. Grün zeigte die Ampel für den kreuzenden Verkehr. Ein Autofahrer, der von Wernstein kam, wollte nach links in Richtung Kulmbach abbiegen. Dabei missachtete der 18-Jährige mit seinem VW-Bus die Vorfahrt eines entgegenkommenden VW-Polo, der die Kreuzung geradeaus überqueren wollte.
Bei dem Zusammenstoß wurde der 40-jährige Polo-Fahrer leicht verletzt. Der Unfallverursacher blieb unverletzt. Der Gesamtschaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf 8000 Euro. Gegen den Fahranfänger wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Laut Polizei konnte der Verkehr wechselseitig die Kreuzung passieren. Es sei zu keinen größeren Behinderungen gekommen.
Derweil gehen in
Mainleus die Diskussionen weiter. Gegensätzliche Meinungen prallen aufeinander, und der Verkehrsknoten kommt nicht aus den Schlagzeilen raus.
Auch Kreisverkehr gefordert
Die Ampel ist nach dem tödlichen Unfall im Mai 2016, als ein Motorradfahrer (79) starb, vehement gefordert worden. Tote dürfe es hier nicht mehr geben, hieß es. Außerdem wurde angeführt, dass sich viele Autofahrer an der Kreuzung Mainleus-Mitte unsicher fühlen. Andere Stimmen plädierten für den Bau eines Kreisverkehrs. Dagegen wandte das Staatliche Bauamt Bayreuth ein, dass die Topographie - mit dem Anstieg der Straße nach Wernstein - für einen Kreisel ungeeignet sei.
Im Februar entschied die Verkehrsbehörde am Landratsamt Kulmbach in Abstimmung mit der Gemeinde Mainleus und dem Staatlichen Bauamt, die Ampel zu bauen. Vor sechs Wochen ging die neue Lichtzeichenanlage in Betrieb.
Rote Ampel wird ignoriert
Anwohner, die täglich die Kreuzung befahren, berichten davon, dass es schon mehrfach zu Beinaheunfällen und zu einigen Unfällen gekommen sei. Außerdem werde die Ampel von Autofahrern ignoriert oder nicht wahrgenommen. "Die fahren bei Rot einfach drüber", so ein Betroffener. "Ich kam von Wernstein, hatte Grün und bin mit meinem Auto plus Anhänger losgefahren. Der andere wäre mir fast hinten reingekracht." Außerdem gebe es immer wieder Probleme, sich an der Ampel aufzustellen. Auf der Mainleuser Seite kämen sich Linksabbieger und Geradeausfahrer ins Gehege.
Vielleicht sollte man den Mainleusern Flyer verteilen, wie man sich an einer Ampel verhält (z. Bspl. "Rot" = anhalten, "Grün" = fahren, ... usw.). Ähnlich könnte man auch das Abbieg-Problem angehen. "Pfeil nach links" = Linksabbiegespur, "Pfeil nach rechts" = Rechtsabiegespur, ... Übrigens Kreisel (wo's möglich ist) finde ich auch besser als Ampel-Kreuzungen!
Die Mainleuser demonstrieren vorbildlich, wie man es NICHT macht: generell gehören an eine Umgehungsstraße Kreisel und keine Ampeln, denn nur so wird der Verkehrsfluß erhalten. Vielleicht mal eine französische Partnergemeinde suchen und dort hospitieren. Könnte den Kulmbachern übrigens auch nicht schaden, siehe Mittelau.