Lisa Warzecha ist die neue Jugendsprecherin in Neuenmarkt. Sie will die Gemeinde auch für Kinder und Jugendliche attraktiv machen
Lisa Warzecha (28) ist seit Kurzem Jugendbeauftragte der Gemeinde Neuenmarkt. Wir haben uns mit ihr unterhalten. Wie hast Du die Mitteilung aufgenommen, dass Dich der Gemeinderat einstimmig zur Jugendbeauftragten gewählt hat? Lisa Warzecha: Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut. Wir hatten ja schon vorher in der Gemeinderatsfraktion der SPD/ Offenen Liste darüber geredet, ob ich dieses Amt übernehmen würde. Die Kinder- und Jugendarbeit war ja auch im Wahlkampf mein Steckenpferd, was einfach auch von meinem Beruf herrührt. Als mich dann der Bürgermeister angerufen und mir gesagt hat, dass ich einstimmig bestellt worden sei, da war die Freude schon groß. Mit Deiner beruflichen Ausbildung bist Du ja für die Aufgabe geradezu prädestiniert. Ich hoffe! Nach dem Abitur habe ich in Bamberg Pädagogik studiert, also eher Erziehungswissenschaften, und habe dann fünf Jahre in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt und des Landkreises Kulmbach gearbeitet. Bist Du traurig darüber, dass das Juz in der Alten Spinnerei seine Tore schließen musste? Ich bin ja schwangerschaftsbedingt ein wenig eher gegangen und habe dann den Umzug in den Bahnhof gar nicht mehr so mitbekommen. Jetzt wünsche ich den Nachfolgern am Bahnhof einen guten Start, wenn alles wieder normal verläuft. Die neuen Räume sind sehr schön, aber natürlich viel, viel kleiner. Mit den bisherigen Räumen waren wir ja gesegnet, wir waren oberfrankenweit das größte Jugendzentrum. War es für Dich eine schöne Zeit im Juz? Ja, eine sehr schöne. Ich habe schon immer gern mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und in meinem Heimatort Buchau eine Jugend-Rot-Kreuz-Gruppe geleitet, auch für die kirchliche Jugendarbeit in Buchau habe ich mich sehr engagiert. Für mich war es dann super, dass ich mein Hobby mehr oder weniger zum Beruf machen konnte. Mit Blick auf Deine berufliche Ausbildung wird man von Dir als Jugendbeauftrage natürlich etwas erwarten ... Also ich möchte auf jeden Fall die Anliegen der Kinder und Jugendlichen vertreten und unterstützen. Jeder soll wissen, dass es in der Gemeinde jemanden gibt, der wirklich auch etwas tun will. Allein wirst Du die Aufgaben nicht unbedingt schaffen. Wir schaut es da aus? Ich denke, man braucht auf jeden Fall die Unterstützung des Gemeinderats, aber da bin ich optimistisch, auch was die Unterstützung durch Bürgermeister Alexander Wunderlich angeht. Er hat mir zu verstehen gegeben, dass er mir keine Steine in den Weg legen wird. Ansonsten hoffe ich auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Organisationen, die in unserer Gemeinde mit Jugendlichen arbeiten. Wir haben eine Kinderfeuerwehr, auch beim FC und beim ESV sowie in der Kirche wird die Nachwuchsarbeit groß geschrieben. Letzte Frage: Was dürfen die Kinder und Jugendlichen von Dir als Erstes erwarten? Ich werde im nächsten Vierteljahr einen Brief schreiben und mich vorstellen. Dann möchte ich von den Kindern und Jugendlichen konkret wissen, was sie sich in ihrer Gemeinde vorstellen, was ihre Wünsche und Anliegen sind und wo es vielleicht zwickt. Es geht auch um die Frage, wie attraktiv sie ihre Gemeinde finden. Wir wollen ja, dass die Jugendlichen im besten Fall hier bleiben und später einmal eine Familie bei uns gründen und bei uns alt werden. Ja, und dafür müssen wir erst einmal eine Analyse machen, wo stehen wir überhaupt, was wird gewollt und was ist interessant. Dann werden wir das anschauen und nach und nach angehen, was wir da tun können. Das Gespräch führte unser Mitarbeiter Werner Reißaus.