Landratsamt untersagt Bayerntag der NPD

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Bleibt die NPD diesmal draußen aus Schwarzach? Das Landratsamt Kulmbach hat der rechtsextremen Partei den geplanten Bayerntag am 15, Juni untersagt. Foto: Jochen Nützel
Bleibt die NPD diesmal draußen aus Schwarzach? Das Landratsamt Kulmbach hat der rechtsextremen Partei den geplanten Bayerntag am 15, Juni untersagt. Foto: Jochen Nützel

Das Landratsamt untersagt der rechtsextremen Partei, ihre geplante Versammlung am 15. Juni in Schwarzach abzuhalten. Die Bürger des Mainleuser Ortsteils sind erleichtert. Doch noch bleibt den Neonazis der Klageweg, deswegen laufen die Vorbereitungen zu einer Gegen-Demo vorerst weiter.

Nach den Worten von Amtsjurist Jürgen Meins habe die Abteilung für öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt die Sachlage "eingehend geprüft" und sei zu dem Schluss gekommen, der NPD die Veranstaltung zu untersagen. Die erforderlichen Schriftsätze seien dem Verantwortlichen, NPD-Landesgeschäftsführer Axel Michaelis, bereits zugestellt worden. "Wir gehen aber davon aus, dass unser Bescheid juristisch angefochten wird", sagt Meins. Die NPD hat die Möglichkeit, gegen die Entscheidung vor dem Verwaltungsgericht zu klagen.

In Schwarzach ist die Nachricht aus dem Landratsamt mit Freude aufgenommen worden. Ortssprecherin Tina Kummer, zugleich im Bündnis "Schwarzach ist bunt", sagt: "Ich begrüße den Mut des Landratsamtes, die Veranstaltung der Rechten zu verbieten. Das ist ein hoffnungsvolles Zeichen für die geplagten Bürger im Ort." Doch auch sie traue dem Frieden noch nicht: Es bleibt leider immer ein gewisses Restrisiko, ob die Neonazis nicht doch noch kurzfristig die Sache juristisch zu ihren Gunsten umbiegen." Tina Kummer erinnert an den Aufmarsch der Rechten im vergangenen Herbst in Wunsiedel. Auch dort hatte die Stadtverwaltung die Versammlung zunächst untersagt, doch setzten sich die Rechtsextremisten vor dem zuständigen Verwaltungsgericht durch. Wunsiedel musste die Neonazis gewähren und marschieren lassen.

Aus diesem Grund laufen die Vorbereitungen des Bündnisses sowie des DGB Oberfranken-Ost zu einer Gegenkundgebung mit Mahnwache und Menschenkette vorerst weiter.