Lärm und Stau nerven die Kulmbacher Bürger

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Ortssprecher Klaus Vetter macht seinem Unmut über die Verkehrsbelastung entlang der B85 Luft. Fotos: Michael Gründel
Ortssprecher Klaus Vetter macht seinem Unmut über die Verkehrsbelastung entlang der B85 Luft. Fotos: Michael Gründel
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Anwohner der Bundesstraße 85 in den Kulmbacher Ortsteilen Leuchau, Forstlahm und Herlas klagen über das extrem hohe Verkehrsaufkommen und die damit verbundenen Belastungen. Auf eine schnelle Lösung ihrer Probleme können sie allerdings nicht hoffen.

Wer morgens zwischen 7 und 8 Uhr von Forstlahm oder Leuchau aus auf die Bundesstraße 85 auffahren will, braucht viel Geduld. Der Verkehr fließt so dicht, dass man nur mit Glück eine Lücke findet, um sich einzufädeln oder die Straße zu queren.

"Morgens zwischen 7.15 Uhr und 8.15 Uhr ist es am schlimmsten", sagt Ortssprecher Klaus Vetter. Bei einem Diskussionsabend im Gasthaus Schramm, zu dem die BR am Dienstag im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe "Rundschau vor Ort" eingeladen hat, spricht er ein Thema an, das für die Bewohner der Ortsteile Herlas, Forstlahm und Leuchau ein rotes Tuch ist: "Der Straßenverkehr ist in den vergangenen Jahren explodiert und bringt uns jede Menge Probleme." Gefährlich sei es auf der B 85, "und der Geräuschpegel ist inzwischen unerträglich."

Bürger waren gegen Ausbau
Lässt sich an dieser Situation etwas
ändern? Die Gelegenheit dazu gab es, doch sie wurde wegen starker Bürgerproteste nicht genutzt, sagt Oberbürgermeister Henry Schramm, der sich an diesem Abend ebenfalls Zeit genommen hat, um zu hören, wo die Bürger der Schuh drückt. Er lobt die Initiative der Rundschau-Redakteure, die "ihr Ohr nahe am Leser haben."



Die B85 sei "eine lange Geschichte" und keine besonders erfreuliche. Vor einigen Jahren sei ein vierspuriger Ausbau als Zubringer zur Autobahn 70 mit einer barrierefreien Kreuzung geplant gewesen. Der Stadtrat habe das lange verfolgt. Wegen erheblicher Widerstände aus der Bevölkerung sei die Planung dann verändert worden: "Statt eines vierspurigen Ausbaus sollte es nur noch einen dreispurigen an den Steigungen geben, um das Überholen zu erleichtern."

Die oberste Baubehörde habe damals elf Millionen Euro für den Ausbau von Kulmbach bis Forstlahm zur Verfügung gestellt. "Dann gab es eine erneute Protestaktion der Ausbaugegner mit 2500 Unterschriften, und daraufhin haben wir es bleiben lassen", so der Oberbürgermeister. Er betont: "Ich will keine Politik gegen den Willen der Bürger machen."

Man könne das Rad nun nicht mehr zurückdrehen. "Wir hätten eine höhenfreie Kreuzung und eine Unterführung bekommen. Das ist jetzt erstmal vorbei, das Geld steht uns nicht mehr zur Verfügung." Eine Möglichkeit, die Belastung für die Anwohner trotzdem zu reduzieren, sieht Schramm im Aufbringen eines speziellen geräuschdämmenden Asphalts. In dieser Frage werde er sich an das Straßenbauamt wenden, versprach der OB.

Ampel mit Induktionsschleife
Werner Moritz beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Verkehrsproblemen entlang der B85. "Am Eulenhof wurde an der schwierigsten Stelle eine Bedarfsampel mit Induktionsschleife gebaut. Das wäre die billigste Lösung für die Einfahrten in Forstlahm und Leuchau." Diese Idee gefällt auch Klaus Erben aus der Herlas: "Das wäre für uns Anwohner sicher eine Verbesserung."