Kulmbacher Showtanz: "Das ist kein Herumgehopse"

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Die Mini-Dancers der Kulmbacher Showtanzgarde bei einem Auftritt zum Faschingsauftakt Foto: Archiv/Sonja Adam
Die Mini-Dancers der Kulmbacher Showtanzgarde bei einem Auftritt zum Faschingsauftakt Foto: Archiv/Sonja Adam
Ein Teil der ehemaligen Gründungsmitglieder heute: (von links) Marina und Michael Bahl, Heike Weich und Sabine Gräf. Foto: Katharina Feulner
Ein Teil der ehemaligen Gründungsmitglieder heute: (von links) Marina und Michael Bahl, Heike Weich und Sabine Gräf. Foto: Katharina Feulner
 

Die 1. Kulmbacher Showtanzgarde feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Inzwischen tanzen hauptsächlich Kinder in dem Verein. Einen Wunsch haben die Übungsleiter zum Jubiläum: Es könnten mehr Jungen aktiv dabei sein.

Betritt man die Turnhalle der Meußdoerffer-Schule in der Blaich, schallt einem laute Musik entgegen. Mädchen tanzen in Formation nach einer bestimmten Schrittfolge. Unter den kritischen Augen ihrer Trainerin Heike Weich bereiten sie sich auf die Faschingsgala vor, die die 1. Kulmbacher Showtanzgarde bald ausrichten will.

"Tanzen macht Spaß, es hat mich immer begleitet", sagt Michael Bahl, eines von vier noch verbliebenen Gründungsmitgliedern der 1. Kulmbacher Showtanzgarde. Der Verein, der 1989/90 von 12 jungen Leuten ins Leben gerufen wurde, feiert in diesen Tagen sein 25-jähriges Jubiläum. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf 130 gestiegen, wovon über 100 Kinder sind. Das jüngste eingetragene Mitglied ist 2011 geboren, das älteste 1957.


Echter Leistungssport

Die Gründungsmitglieder, die vom aktiven Tanz inzwischen zur Betreuung des Nachwuchses gewechselt sind, bedauern lediglich eines: Dass im Gegensatz zu früher kaum noch Buben mittanzen. Lediglich ein Junge ist noch bei den Tänzern dabei. "Das ist unser Prinz", erläutert Sabine Gräf, die die Jüngeren trainiert. Und Michael Bahl ergänzt: "Auch meine Freunde früher haben gedacht, das Tanzen sei nur Herumgehopse auf der Bühne. Ich glaube, die Jungen heute denken ähnlich. Dabei ist es tatsächlich Leistungssport." Das haben dann auch seine Freunde von damals eingesehen, als sie ihn auf Auftritte begleiteten. Einige von ihnen seien danach aktive Mitglieder geworden. Dies ist auch der aktuelle Wunsch von Michael Bahl:"Dass sich mehr Jungen trauen, bei uns mitzumachen."

Zu Beginn ihrer Existenz fuhr die Showtanzgarde auf Turniere, bei denen sowohl Garde- als auch Schautanz geprüft wurden. Beim Gardetanz wurden bestimmte Elemente gefordert, doch die Anordnung im Tanz blieb den Gruppen überlassen. Beim Schautanz konnte man das Motto selbst wählen, nach dem dann die Musik ausgesucht und mit den Elementen abgestimmt wurde.

Auch heute gibt es noch Garde- und Schautanz sowie Tanzmariechen bei der Showtanzgarde. Die Kinder, die jetzt trainiert werden, sind in altersgemäße Gruppen eingeteilt. Die Trainerinnen achten darauf, die Jüngsten nicht zu überfordern, aber den Älteren die Möglichkeit zu geben, sich tänzerisch weiter zu bilden.

Neben ihrer eigenen Faschingsgala, bei der die Kinder ihre erlernten Tänze präsentieren, ist die Showtanzgarde demnächst bei Partnervereinen, Kindergärten oder der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Melkendorf zu Gast. "Gerade für solche Auftritte wie bei den Partnervereinen nehmen wir kein Geld. Wir finanzieren uns hauptsächlich aus den Mitgliedsbeiträgen und gelegentlichen Spenden", erklärt Gräf.


Kinder fangen früher an

Michael Bahl und seine Frau Marina, die er in der Showtanzgarde kennen gelernt hat, Sabine Gräf und Heike Weich sehen beim heutigen Training einen großen Vorteil im Gegensatz zu früher:"Heute fangen die Kinder oft schon mit vier Jahren an. Wir waren Anfang zwanzig, als wir begonnen haben. Da war es natürlich schwieriger, einzelne Übungen zu lernen."

Die ehemaligen Gründungsmitglieder haben schon von Anfang an Werbung in eigener Sache gemacht. Ob es Auftritte während des Familienfests in der Mönchshof waren oder in jüngster Zeit kostenloses Training im Rahmen der Ferienpassaktion - "wir wollen zeigen, dass es uns gibt und dass man bei uns Mitglied werden kann", so Gräf. Die gestiegenen Mitgliedszahlen sprechen für sich. Sabine Gräf fasst stolz zusammen: "Nach 25 Jahren gibt es uns immer noch. Wir sind gewachsen, nicht geschrumpft."