Kulmbacher Schüler unterrichten Schüler

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Jannik Pötschke machte die Probe aufs Exempel und probierte, ob Alufolie brennen kann: "Mir macht das auch Spaß", sagte Jennifer Blum vom Caspar-Vischer-Gymnasium, die die Station mit den Feuerexperimenten leitete. Fotos: Sonja Adam
Jannik Pötschke machte die Probe aufs Exempel und probierte, ob Alufolie brennen kann: "Mir macht das auch Spaß", sagte Jennifer Blum vom Caspar-Vischer-Gymnasium, die die Station mit den Feuerexperimenten leitete. Fotos: Sonja Adam
Alexander Wulf war für die Theorie zuständig. An verschiedenen Stationen beschäftigten sich die Grundschüler der Pestalozzischule mit Feuer und Wasser.
Alexander Wulf war für die Theorie zuständig. An verschiedenen Stationen beschäftigten sich die Grundschüler der Pestalozzischule mit Feuer und Wasser.
 
Nägel und Alufolie brennen nicht, fand Julian Pittroff heraus.
Nägel und Alufolie brennen nicht, fand Julian Pittroff heraus.
 
Schwimmversuche mit verschiedenen Materialen sind ebenfalls Chemie
Schwimmversuche mit verschiedenen Materialen sind ebenfalls Chemie
 
Die Lavalampe basiert einfach aus dem chemikalischen Phänomen, dass sich Wasser nicht mit Öl vermischt, zeigte Isabella Teller.
Die Lavalampe basiert einfach aus dem chemikalischen Phänomen, dass sich Wasser nicht mit Öl vermischt, zeigte Isabella Teller.
 
Wasser kann man tragen, wenn man Natriumalginat und Calciumlactat dazumischt, stellten die Grundschüler fest.
Wasser kann man tragen, wenn man Natriumalginat und Calciumlactat dazumischt, stellten die Grundschüler fest.
 

Das P-Seminar Chemie des Caspar-Vischer-Gymnasiums stattete der benachbarten Pestalozzischule einen Besuch ab.

An der Station von Sophia Wilmers hatten die Grundschüler der Pestalozzischule richtig Spaß. Sie panschten im Wasser, fischten kleine violette Kügelchen heraus. Ja, Wasser kann man tragen - zumindest, wenn man Natriumalginat und Calciumlactat zum Wasser dazugemischt hat. Denn dann geliert das Wasser.

Und die Glibber-Kugeln kann man problemlos von einem Behälter in den nächsten setzen, zeigten die Grundschüler. "Die Farbe ist eigentlich nur dazu da, dass man was sieht", erklärte Sophia Wilmers vom Caspar-Vischer-Gymnasium. Die Schülern des P-Seminars Chemie zeigten den Grundschülern nichts anderes als das, was die Lebensmittelindustrie bei vielen Produkten einsetzt: So werden Alginate in Schmelzkäse, bei Suppen und bei Backwaren verwendet. Die Grundschüler indes hatten an der Wasserstation einen Heiden-Spaß.

Und nicht nur an dieser Station.
Die Gymnasiasten erklärten, wie eine Lavalampe funktioniert. Das hängt damit zusammen, dass sich Wasser und Öl nicht vermischen. Die Schüler des P-Seminars Chemie hatten zudem eine Station mit Schwimmversuchen vorbereitet. Die Grundschüler konnten ausprobieren, ob verschiedene Materialien schwimmen.

Doch nicht nur Wasser war Thema beim Chemietag an der Grundschule, die Hälfte der P-Seminar-Schüler widmete sich dem Feuer. "Wir zeigen, welche Materialien brennen, wie man löschen kann. Natürlich können wir in der Grundschule keine Fettexplosion zeigen, keine gefährlichen Experimente", sagt Tina Kornatz, Leiterin des Seminars. Die Grundschüler bekamen Filme zu sehen, lernten viel.

"Wir hatten ja solche Experimente schon öfters in der Schule, aber Spaß macht das immer wieder", war Jannik Pötschke zufrieden mit dem "Unterricht", den die Schüler des Caspar-Vischer-Gymnasiums initiiert hatten. "Wenn Schüler mit Schülern Unterricht machen, dann ist das natürlich die höchste Form des Unterrichts. Der Lerneffekt ist optimal", sagt der Leiter der Pestalozzischule, Karl Schmidt.


Stärkung der Mint-Fächer

Er freute sich über die Initiative des Caspar-Vischer-Gymnasiums, Chemie an die Grundschule zu bringen. "Das ist auch eine Stärkung der Mint-Fächer. Letztlich beginnt die Fokussierung dieser Fächer ja schon im Kindergartenalter. Schon da gibt es Experimente", sagt Schmidt.

Doch nicht nur die Grundschüler genossen den chemischen Tag, der ihnen von der Nachbarschule geschenkt wurdet. Auch die Gymnasiasten haben Erkenntnisse gewonnen. "Ich finde, dass das Seminar auch für uns gut ist. Mir macht das hier richtig Spaß. Wer weiß, vielleicht mache ich ja mal was mit Chemie", zieht Jennifer Blum vom Caspar-Vischer-Gymnasium für sich ein ganz persönliches Fazit. Vorbereitet haben sich die Gymnasiasten ein ganzes Jahr. Sie haben die Organisation übernommen, Experimente vorbereitet, Filme über Feuer und Wasser gesucht und sich viele Gedanken über die Didaktik gemacht.