34 Schüler sind bei der Kulmbacher Kommunalwahl ganz nah dran. Eine von ihnen ist Jasmin Prawitz. Sie würde selbst gerne wählen gehen, wenn sie es dürfte.
Jasmin Prawitz würde gerne bei der Kommunalwahl zur Wahlurne gehen, mitbestimmen, wer in den nächsten Jahren die Entwicklung in ihrer Heimat bestimmt. Aber die Schülerin ist erst 17. Zu jung zum Wählen. Aber alt genug, um trotzdem ganz nah dabei zu sein. Jasmin gehört zu den 34 Schülern von Caspar-Vischer-Gymnasium und Beruflichem Schulzentrum, die in diesen Tagen einen Crash-Kurs in Sachen Demokratie absolvieren und sich zu Kommunalwahlhelfern ausbilden lassen.
Die Idee dazu hatten Achim Geyer, stellvertretendender Wahlleiter für die Landkreiswahlen, und die Bildungskoordinatorin am Landratsamt, Nicole Neuber. Sie haben gemeinsam mit der Medien Akademie online der Akademie für Neue Medien und den Kommunen des Landkreises das Projekt "Kommunalwahlhelfer 2020" auf die Beine gestellt. Ziel: Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren die Möglichkeit geben, alles Wichtige rund um das Thema Wahlen zu lernen und eigene Erfahrungen bei einem Praktikum in einer Gemeinde zu sammeln - im Vorfeld des 15. März sowie auch am Wahltag selbst.
Als Jasmin Prawitz am CVG von dem Angebot erfuhr, war sie sofort begeistert. "Ich wusste zwar bisher schon, was gewählt wird, aber nicht wie." Diese Wissenslücke hat sie jetzt geschlossen, an ihrem Praktikumsplatz in Mainleus. Dort hat Bürgermeister Robert Bosch bei einem ersten Treffen die Besonderheiten bei den Gemeinderats- und Kreistagswahlen erklärt. Jasmin weiß, dass sie ihre Stimmen auf verschiedene Listen verteilen und Einzelkandidaten bis zu drei Stimmen geben darf. Und sie weiß, welche Fehler dazu führen, dass ein Stimmzettel ungültig ist. "Ich wusste vorher nicht, wie komplex das ist. Und als ich zum ersten Mal den Stimmzettel für die Kreistagswahl gesehen habe, habe ich gedacht: Wow - der ist ja riesig!"
Der Schülerin gefällt, dass man sich nicht auf eine Liste beschränken muss, sondern seine Stimmen auf Kandidaten unterschiedlicher Listen verteilen kann. "Das gibt dem Wähler viel mehr Möglichkeiten." Von ihrem Einsatz als Kommunalwahlhelferin erhofft sich Jasmin, dass sie noch mehr Einblicke ins Wahlgeschehen bekommt. "Das ist eine super Chance mitzubekommen, wie Wahlen funktionieren."
Noch besser fände es die 17-Jährige, wenn sie am übernächsten Wochenende selbst schon abstimmen dürfte. Das Wahlalter auf 16 zu reduzieren, fände sie insbesondere bei den Kommunalwahlen angebracht. "Gerade auf der kommunalen Ebene sollten doch die Wünsche der Jugendlichen stärker beachtet werden. Es geht um unsere Zukunft", sagt Jasmin, die sich auch schon in der Fridays-for-Future-Bewegung engagierte. Sie glaubt, dass man mit 16 alt genug ist, um sich eine grundlegende politische Meinung zu bilden, "gerade bei Themen, die vor Ort wichtig sind".
Und was meint sie: In welche Richtung würden die jungen Wähler die Wahl-Ergebnisse beeinflussen? "Kulmbach würde grüner und sozialdemokratischer werden", so die Überzeugung der 17-Jährigen. Diese Einschätzung stützt sie auf die Juniorwahlen 2019 zur Europawahl für Schüler, bei der die Grünen deutschlandweit mit 33,9 Prozent stärkste Kraft waren, gefolgt von der SPD mit 12,2 Prozent.
Wie Schüler zu Wahlhelfern werden
Eine Idee, viele positive Effekte: Das Projekt "Kommunalwahlhelfer 2020" im Landkreis Kulmbach fördert zum einen das Demokratieverständnis der jugendlichen Teilnehmer, zum anderen könnte es auch dazu beitragen, dass die jungen Leute bei künftigen Wahlen sich auch ehrenamtlich als Wahlhelfer zur Verfügung stellen. Das ist zumindest die Hoffnung von Achim Geyer. Der stellvertretenden Wahlleiter für die Landkreiswahlen weiß, dass für viele Wahlhelfer, die diese Aufgabe teilweise seit Jahrzehnten übernehmen, bald Nachfolger gebraucht werden.
Man würde hier eindeutig sehen, wohin es in diesem Land ginge, wenn man ab 16 Jahren wählen dürfte: ganz klar in die links grüne Richtung! Sind sich die jungen Wähler auch bewußt, was das dann auch für sie persönlich bedeutet? Wenn sie schon so Grün orientiert sind, dann sollten auch sie sich in Zukunft auf vieles Teueres einstellen. Bin mal gespannt, wie viele jugendliche dann noch Grün wählen würden, wenn z.b. der Malle-Flug nicht mehr 30 Euro, sondern 130 kosten würde. Denn genau für so etwas sollte man als "Grüner" ja eigentlich dann befürworten! Kurzum: Ganz klar gegen ein Wahlrecht ab 16 Jahren!