Kulmbacher OB Schramm empört über die Baugenossenschaft

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Im Boden in der Blaich liegen Altlasten und Schadstoffe. Foto: Archiv
Im Boden in der Blaich liegen Altlasten und Schadstoffe. Foto: Archiv
Henry Schramm
Henry Schramm
 
Udo Petzoldt
Udo Petzoldt
 

Nicht nur der Boden in der Blaich ist belastet, sondern auch das Verhältnis von Stadt und Baugenossenschaft.

In Teilen der Blaich ist der Boden mit Schadstoffen belastet. Und belastet ist offenbar auch das Verhältnis von Stadt Kulmbach und Baugenossenschaft Kulmbach und Umgebung, die in der Blaich Grundstücke hat.

OB Henry Schramm war am Donnerstag in der Stadtratssitzung empört über das Verhalten des Geschäftsführers der Baugenossenschaft, Udo Petzoldt. Erkennbar angefressen, brauchte der Oberbürgermeister zwanzig Minuten, um seine Sicht der Dinge darzulegen. Er wunderte sich über Petzoldts Aussage, es sei höchste Zeit, dass die Stadt Verantwortung übernimmt.

Bei Abbrucharbeiten auf dem Grundstück der Baugenossenschaft in der Michel-Weiß-Straße seien im Frühjahr 2016 größere Müllablagerungen entdeckt worden. Als sich in der Folge durch Aussagen von Zeitzeugen herausstelle, dass dies Überreste einer von der Stadt betriebenen Hausmülldeponie waren, habe man sich, so Schramm, zu keiner Zeit geweigert, bodenschutzrechtliche Maßnahmen durchzuführen.


Stadtrat unverzüglich informiert

Auch der Stadtrat sei unverzüglich informiert worden und habe im Februar ein 116.000 Euro teures Bodengutachten in Auftrag gegeben. Weiter habe man die Gesellschaft für Altlastensanierung in Bayern eingeschaltet und einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragt.

"Die Stadt Kulmbach verschließt sich nicht", sagte Schramm. Es gehe um eine ordnungsgemäße Abwicklung und um die Beachtung der Förderrichtlinien. All dies nehme eine gewisse Zeit in Anspruch, "das ist unvermeidlich".

"Petzoldts Angriffe gegen die Stadt seien umso verwunderlicher, wenn man weiß, so Schramm, dass die Aufsichtsratsvorsitzende der Baugenossenschaft, MdL Inge Aures, auch Mitglied im Stadtrat ist. Sie sei über alles informiert.

Unzutreffend sei weiterhin der Vorwurf, dass die Genossenschaft seit zwei Jahren in der Blaich nicht bauen könne. "Das könnte der Bauwerber tun, wenn er die Altlasten, wie es auch andere gemacht haben, auf eigene Kosten entsorgt hätte."


Aufruf zur Fairness

Weiter sagte Schramm: "Ich bitte um so viel Fairness, dass man unsere Leute ihre Arbeit tun lässt. Wir sind dran und haben nichts auf die lange Bank geschoben."