Kulmbacher Kommunbräu ganz oben im Wirtshaus-Ranking

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Am Kommunbräu-Stammtisch haben sie es schon immer gewusst, dass sie in einem der besten Bierlokale Deutschlands verkehren. Von links: Manfred Müller, Bedienung Ramona Löffler, die ein frisches Seidla serviert, Karl-Heinz Bauer, Wolfgang Reichl, Michael Höhn und Karin Eggloff-Bauer. Foto: Stephan Tiroch
Am Kommunbräu-Stammtisch haben sie es schon immer gewusst, dass sie in einem der besten Bierlokale Deutschlands verkehren. Von links: Manfred Müller, Bedienung Ramona Löffler, die ein frisches Seidla serviert, Karl-Heinz Bauer, Wolfgang Reichl, Michael Höhn und Karin Eggloff-Bauer.  Foto: Stephan Tiroch
"Hier sind unsere Favoriten mit Hausgebrautem vom Fass, Terrassenplatz und urigem Wirtssaal sowie guter deftiger Küche, nach Bundesländern sortiert", schreibt das "Feinschmecker"-Magazin zu seinem Test. Screenshot: BR
"Hier sind unsere Favoriten mit Hausgebrautem vom Fass, Terrassenplatz und urigem Wirtssaal sowie guter deftiger Küche, nach Bundesländern sortiert", schreibt das "Feinschmecker"-Magazin zu seinem Test. Screenshot: BR
 
Stolze Brauer mit Urkunde - von links: Sven Etterich-Retz, Braumeister Alexander Matthes, Friso Wesely. Foto: privat
Stolze Brauer mit Urkunde - von links: Sven Etterich-Retz, Braumeister Alexander Matthes, Friso Wesely. Foto: privat
 
Seit über 20 Jahren ein Markenzeichen: die Kulmbacher Kommunbräu. Fotos: privat
Seit über 20 Jahren ein Markenzeichen: die Kulmbacher Kommunbräu. Fotos: privat
 
Die Limmersmühle früher ...
Die Limmersmühle früher ...
 
... während des Umbaus ....
... während des Umbaus ....
 
... und heute: eine imposante Erscheinung im Grünwehr. Fotos: privat
... und heute: eine imposante Erscheinung im Grünwehr. Fotos: privat
 
Frank, Susanne, Sonja und Peter Stübinger (von links) führen seit 15 Jahren Regie in der Gastwirtschaft. Foto: privat
Frank, Susanne, Sonja und Peter Stübinger (von links) führen seit 15 Jahren Regie in der Gastwirtschaft. Foto: privat
 
Im Sommer ein begehrter Platz: der Kommunbräu-Biergarten. Foto: privat
Im Sommer ein begehrter Platz: der Kommunbräu-Biergarten. Foto: privat
 
Braumeister Alexander Matthes ist für seine Kreativität bekannt. Foto: Matthias Beetz
Braumeister Alexander Matthes ist für seine Kreativität bekannt. Foto: Matthias Beetz
 
Hier probieren Brauereivorstand Hans-Jürgen Päsler und seine Frau Renate das Frauenbier. Foto: Markus Raupach
Hier probieren Brauereivorstand Hans-Jürgen Päsler und seine Frau Renate das Frauenbier. Foto: Markus Raupach
 
"Das ist für uns wie ein Ritterschlag", jubelt Brauereivorstand Roman Geyer. Foto: privat
"Das ist für uns wie ein Ritterschlag", jubelt Brauereivorstand Roman Geyer. Foto: privat
 

Das "Feinschmecker"-Magazin hat die Kommunbräu getestet - inkognito. Jetzt rangieren die Kulmbacher zusammen mit dem Bamberger "Schlenkerla" unter den 40 besten Bierlokalen Deutschlands.

Sie sind immer da, jedenfalls gefühlt. "Wir kommen jeden Tag, sogar am Ruhetag", sagt Karl-Heinz Bauer, und seine Kollegen vom Kommunbräu-Stammtisch nicken vielsagend. So ein Gewaaf gehört unbedingt dazu - wie ein frisches Seidla. Und dass sie sich mindestens im besten Wirtshaus Bayerns treffen, haben sie sowieso schon immer gewusst.

Da hat es die Stammtischler auch nicht überrascht, dass die Kommunbräu jetzt vom angesehenen Magazin "Der Feinschmecker" quasi geadelt worden ist: Die Hamburger Redaktion hat die 40 besten Bierlokale Deutschlands gewählt, und auf der Liste befindet sich in bester Gesellschaft von "Schlenkerla", Bamberg, oder "Bayerischer Bahnhof", Leipzig, auch die Kulmbacher Kommunbräu.

"Das ist für uns wie ein Ritterschlag", jubelt Brauereivorstand Roman Geyer, "und eine Bestätigung unserer Arbeit seit fast 25 Jahren. Das tut schon gut."

Wie das kleine gallische Dorf

Bier und Kulmbach gehören seit Menschengedenken zusammen. Aber es ist nicht nur die große Kulmbacher Brauerei, die Biergenuss verspricht. Es gibt noch diese Gasthausbrauerei im Grünwehr, die - wie das berühmte kleine gallische Dorf - seit über 20 Jahren einen anderen Weg geht und dabei sehr erfolgreich ist: die Kulmbacher Kommunbräu mit ihrer realen Bierwirtschaft.

Hier gibt's nichts zu meckern, meinen die Stammtischler. "Das Ambiente, die Gemütlichkeit, die Originalität und vor allem das Bier, das ist außergewöhnlich, echte Handarbeit", schwärmt Manfred Müller, "da passt einfach alles."

Die Zeitschrift für Genießer - Auflage über 80.000 - macht es auch nicht anders als die Stammtischler. Die Tester, die für das Wirtshaus-Ranking eine Vielzahl von Bierlokalen in ganz Deutschland unter die Lupe nehmen, schauen einfach mal vorbei. Sie kommen inkognito. Die Wirtsleute kriegen nichts mit. "Wir hatten keine Ahnung", so Kommunbräu-Wirt Frank Stübinger.

Ganz normale Gäste

"Unsere Mitarbeiter melden sich nicht an. Das ist bei uns gang und gäbe. Sie gucken sich um, trinken was, essen was -wie ganz normale Gäste", erklärt "Feinschmecker"-Redakteur Philipp Elsbrock. Das Personal, die Sauberkeit, die Atmosphäre - all dies spielt eine Rolle. Aber vor allem, so Elsbrock, geht es darum: "Wie schmeckt's?"

Mit Geschmack kann die Kommunbräu offenbar überzeugen. Das "Feinschmecker"-Urteil fällt so aus: "In der rustikal-urbanen Gaststube zapfen die Kellner Hell, Bernstein und monatlich wechselnde Saisonbiere wie Sommerweizen. Zu essen gibt's marinierten Schafskäs' oder auch Schweinesteak."

Hinter dem Erfolg, in der Fachpresse als herausragendes Bierlokal wahrgenommen zu werden, steht eine Gemeinschaftsleistung. Brauereivorstand Geyer, der selbst die gemütliche Atmosphäre im Wirtshaus und das handwerklich gebraute Bier ("schmeckt außergewöhnlich gut") schätzt, nennt "unseren Braumeister" an erster Stelle: "Alexander Matthes ist der wichtigste Mann, weil er kreativ ist und immer eine Lösung findet. Er und seine Brauer Friso Wesely und Sven Etterich-Retz sind ein klasse Team."

Im gleichen Atemzug nennt Geyer die Familie Stübinger, die seit 15 Jahren das Gasthaus bewirtschaftet: "Wir sind das führende Bierlokal. Immer voll, immer was los. Das findet man in keiner anderen Kneipe, das muss uns mal einer nachmachen."

Ehrlich und fränkisch mit Ausblick

Passend zum Bier setzen die Stübingers auf ehrliche, gewachsene Küche. Päcklasuppen oder -saucen haben da nichts verloren. "Die fränkische Wirtshauskultur ist unsere Basis", sagt Frank Stübinger, der seine Eltern und Vorgänger Sonja und Peter von Anfang an unterstützt hat. Und die "fränkische Küche mit Ausblick" (in die Mittelmeer-Kochtöpfe) kommt bei den Gästen an.

Rustikal-urbane Gaststube

Nicht zu vergessen das Ambiente, die "rustikal-urbane Gaststube", wie das Gourmet-Magazin schreibt. Hier haben sich die Architekten Wolfgang Wimmer und Karl-Heinz Müller verdient gemacht. Beim Umbau der früheren Limmersmühle hat man damals Wert darauf gelegt, so viel alte Bausubstanz wie möglich zu erhalten. "Möglichst wenig zerstören", sagt Wimmer. So wird auch ein Teil der alten Mühlentechnik in die Gastwirtschaft integriert. Neue Einbauten sind massiv und hochwertig.

"Wir haben die Bierkultur in Kulmbach verändert. Die Kommunbräu ist eine Bereicherung für die Stadt und die Region", meint Brauereivorstand Geyer. Wer wollte ihm widersprechen?