Die Kulmbacher Glen Dimplex wirbt für ein Lüftungssystem, das ein ständiges Stoßlüften im Schulunterricht unnötig macht. Über die Vorteile spricht Jens Rammensee im Interview.
Präsenz-, Wechselunterricht oder doch nur Homeschooling? Die Politik hat entschieden: Bayerns Schüler lernen in den nächsten Wochen wieder mal zuhause. Doch die Firma Glen Dimplex Deutschland richtet den Blick nach vorn. Sie wirbt für ein Lüftungssystem, das bei der Rückkehr in die Klassenzimmer den Unterricht ohne ein ständiges Stoßlüften ermöglichen soll, das bis dato alle 20 Minuten empfohlen wird, um die Ansteckungsgefahr unter den Schülern zu minimieren. "Wir haben ein Lüftungssystem, das die Raumluft permanent gegen Frischluft austauscht und so für eine störungsfreie Lernatmosphäre in Schulen sorgen kann", stellt Jens Rammensee, der Leiter des Produktmanagements bei Glen Dimplex ist, im Interview fest.
Herr Rammensee, Glen Dimplex hat ein Lüftungssystem entwickelt, das den Schulalltag ohne ein regelmäßiges Stoßlüften im Klassenzimmer ermöglichen soll. Was ist das für ein System?
Jens Rammensee: Unser Lüftungssystem M Flex Air ist für die Lüftung von Klassenzimmern flexibel einsetzbar. Der wesentliche Vorteil besteht darin, dass verbrauchte Raumluft beständig und komplett gegen gefilterte, frische Außenluft ausgetauscht wird. Das reduziert den Kohlendioxid-Gehalt im Raum und erhöht damit die Konzentrationsfähigkeit der Schüler. Im Gegensatz zu Anlagen, die die Luft im Raum lediglich umwälzen und filtern, ist dies viel sicherer und wirkungsvoller. Unsere Anlage sorgt so für behagliche Lernatmosphäre und bessere Luftqualität - und das nicht nur in Schulen, sondern auch in Arztpraxen, Kindergärten oder Büros.
Wie funktioniert richtiges Lüften aus Sicht von Glen Dimplex im Schulalltag?
Um Lehrer und Schüler vor ansteckenden Viren zu schützen, sollte die Raumluft gemäß Umweltbundesamt drei Mal in der Stunde komplett ausgetauscht werden. Dann heißt es, entweder alle 20 Minuten den Unterricht zu unterbrechen und alle Fenster weit zu öffnen oder über eine leistungsfähige Lüftungsanlage für permanenten Luftaustausch zu sorgen. Wir empfehlen für den schulischen Einsatz ein Lüftungssystem, dessen Be- und Entlüftungsrohre an der Decke des Klassenzimmers installiert werden. Die verbrauchte Luft wird direkt oberhalb der Schüler abgesaugt, so dass diese möglichst wenig Kontakt mit der belasteten Abluft haben.
Wie wird die Abluft abgeführt?
Sie wird über ein oder zwei Abluftstränge an der Zimmerdecke nach oben gesaugt und ins Freie geblasen. Im Gegenzug wird Frischluft an den beiden Seitenwänden zugeführt, so dass sich eine gerichtete, sanfte Luftströmung von den Seitenwänden zur Decke ergibt. Beim Einbau eines Lüftungsgerätes ist in Klassenräumen durchschnittlicher Größe nur noch eine Stoßlüftung je Doppelstunde erforderlich - und nicht mehr alle 20 Minuten. Wenn man ganz auf das Fensteröffnen verzichten will oder die Fenster immer verschlossen bleiben müssen, dann kann ein Klassenzimmer je nach Größe auch mit zwei unserer Anlagen wirkungsvoll belüftet werden. So bleibt die Luftqualität konstant gut, und der Straßenlärm bleibt draußen.
Mit dem Lüftungssystem wird auch Energie gespart.
Die Lüftungsanlage trägt nicht nur zur Reduzierung der Viren- und Kohlendioxid-Konzentrationen bei, sondern sie hat auch einen hohen Wärme-Rückgewinnungsgrad. Das spart Heizkosten und verbessert die CO2-Bilanz der Heizung, da die Anlage die in der warmen Abluft enthaltene Energie für die Erwärmung der Zuluft nutzt.
Das neue Lüftungssystem passt zudem automatisch den Volumenstrom beim Luftaustausch an die Luftqualität an. Sind nur wenige oder gar keine Schüler im Raum, dann muss auch weniger gelüftet werden. Ein sogenannter ePM10-Filter schützt die Lüftungsanlage vor Verschmutzungen, um dauerhaft einen effizienten Betrieb der Anlage sicherzustellen.
Welchen Nutzen hat die Anlage im Sommer?
Im Sommer kühlt die Lüftungsanlage überhitzte Klassenzimmer mit kühler Nachtluft ab - und das ohne zusätzlichen Energieaufwand. Neuartige Ventilatoren lassen die Luft besonders reibungslos durch das Lüftungsgerät strömen. Durch die optimierte Luftführung arbeitet die Anlage trotz des hohen Luft-Volumenstroms extrem leise - ein wesentlicher Pluspunkt, der einen konzentrierten Unterricht unterstützt.
Wie groß ist der bauliche Aufwand? Was kostet das Lüftungssystem?
Das Lüftungssystem ist einfach zu installieren. Zusätzlich zum Gerät werden nur die Be- und Entlüftungsrohre an der Decke, ein Stromanschluss und ein Kondensat-Ablauf benötigt. Die Außen- und die Fortluft (die ins Freie geblasene Abluft) werden über jeweils eine kleine Wandöffnung angesaugt bzw. nach außen geführt. Das Lüftungsgerät kann stehend oder wandhängend aufgestellt oder auch "unsichtbar" in einem Schrank eingebaut werden.
Bei den Kosten muss man Investitions- und laufende Kosten unterscheiden. Die auf die erwartete Lebensdauer umgelegten Investitionskosten betragen nur wenige Euro pro Tag. Für den Kostenträger stehen hierfür attraktive Förderprogramme zur Verfügung. Wichtig ist, dass die laufenden Kosten für Strom- und Filterwechsel dauerhaft durch den Sachaufwandsträger bezahlbar bleiben. Die Stromkosten werden durch die eingesparten Energiekosten kompensiert. Die automatische Filterwechselanzeige von M Flex Air meldet, wenn die sogenannten ePM10 Außen- und Abluftfilter gewechselt werden müssen. Diese werden dann bedarfsabhängig durch den Hausmeister gewechselt, um dauerhaft einen effizienten Betrieb der Anlage sicherzustellen.
Wie vermarktet Glen Dimplex das Produkt? Steht die Firma mit dem Kultusministerium in Kontakt?
Die Nachfrage am Markt für das Thema Lüftung in Schulen ist enorm, da die Ministerien bereits interessante Förderprogramme aufgelegt haben. Wir beraten mit unseren Lüftungsspezialisten vor Ort die Anfragen von Bauämtern, Schulleitern und Politikern, um die Systeme sinnvoll in Klassenzimmer zu integrieren, und stehen mit unserer Projektierungsabteilung als kompetenter Ansprechpartner für Planer zur Verfügung.
Das Gespräche führte Alexander Hartmann