Kulmbacher Ehrenbürger Horst Kühne ist tot

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Horst Kühne ist am Mittwoch nach langer Krankheit gestorben. Foto: BR-Archiv
Horst Kühne ist am Mittwoch nach langer Krankheit gestorben. Foto: BR-Archiv

Der Ehrenbürger, langjährige Raps-Geschäftsführer und Gründer der Adalbert-Raps-Stiftung ist im Alter von 78 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

Die Nachricht trifft nicht nur Freunde und Bekannte hart. Ganz Kulmbach trauert um Horst Kühne - einen außergewöhnlichen Unternehmer mit einem großen Herzen. Sein Name ist untrennbar mit der Erfolgsgeschichte der Firma Raps und mit vielen guten Taten im sozialen Bereich verbunden: Horst Kühne, langjähriger geschäftsführerender Gesellschafter des international agierenden Gewürzunternehmens und Gründer der Adalbert-Raps-Stiftung, ist am Mittwoch nach langer, schwerer und mit viel Geduld ertragener Krankheit gestorben.

Seine Ausbildung hatte der gebürtige Hamburger in seiner Heimatstadt begonnen - bei Adalbert Raps, dem Gründer des Unternehmens, dessen Weiterentwicklung zu einem Global Player später Horst Kühnes Lebenswerk wurde. Kühne lernte das Exportgeschehen von der Pike auf, befasste sich früh mit den Aufgaben und Chancen der Produktentwicklung und Qualitätssicherung im Labor, und er kümmerte sich intensiv um das Thema Werbung.

1960 zog Horst Kühne von Hamburg nach Kulmbach. Geplant waren nur ein paar Jahre, doch er blieb für immer. Nach der Heirat im Dezember 1974 war ihm auch seine Frau Annegret nach Kulmbach gefolgt.


Ein Leben für feine Gewürze

Horst Kühne hat sich damals gerne für Kulmbach - und gegen München - entschieden. In München hatte er eine ganz andere Karriere in Aussicht - eine Stelle als Bahnschaffner. Die Herausforderung in Kulmbach war für ihn jedoch interessanter. Ein Leben für feine Gewürze - das wollte er führen.

Es war für den ambitionierten jungen Mann die richtige Entscheidung: Ab 1969 war er persönlich haftender Gesellschafter, 1975 übernahm er nach dem Tod von Adalbert Raps die Geschäftsführung des 1924 gegründeten Unternehmens.

Vertrauen auf Altbewährtes, aber auch Fortschritt und Expansion waren Kühnes erklärte Ziele. So wurden 1977 erste Niederlassungen im Ausland gegründet, um das internationale Geschäft zu forcieren.

Außerdem machte die Firma Raps immer wieder mit Innovationen auf sich aufmerksam. Neuartige Coating-Verfahren, der Einsatz von Extrakten oder die Einführung von Stabiloton, dem ersten natürlichen Antioxidationsmittel zur Verlängerung der Haltbarkeit von fetthaltigen Produkten - das sind nur einige der Entwicklungen, die Raps zu internationalem Erfolg geführt haben. Darüber hinaus achtete Horst Kühne bei der Auswahl und Verarbeitung seiner Gewürze immer auf Qualität und besonderes Aroma.


Großes Glück für Kulmbach

Vor 13 Jahren hat sich Horst Kühne aus der Geschäftsführung zurückgezogen, doch sein Büro in der Hauptverwaltung gab es weiterhin. Der Seniorchef schaute oft und gerne im Unternehmen vorbei - nicht zuletzt, weil er den intensiven Duft der Gewürze liebte, denen er sein Leben gewidmet hatte.

Horst Kühne war nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern, ebenso wie seine Frau Annegret, von einem starken sozialen Engagement geprägt. So hatte er den letzten Wunsch von Adalbert Raps erfüllt und 1976 die nach ihm benannte Stiftung ins Leben gerufen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Forschungsprojekte im Lebensmittelbereich sowie soziale und caritative Einrichtungen zu fördern. Die Stiftung ist ein großes Glück für die Stadt und den Landkreis Kulmbach: Viele wertvolle Einrichtungen gäbe es ohne die großzügige finanzielle Förderung der Stiftung nicht.

Für seine unternehmerische Leistung und sein soziales Engagement bekam Horst Kühne 2003 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Die Stadt Kulmbach ehrte Horst Kühne im Jahr 2000 mit der Goldenen Bürgermedaille und 2005 mit der Ernennung zum Ehrenbürger. Kühne, so die damalige Oberbürgermeisterin Inge Aures, praktiziere, wovon andere nur reden: Bürgersinn und Solidarität. Der Landkreis Kulmbach zeichnete das Ehepaar Kühne 2008 mit der Goldenen Bürgermedaille aus.

Die Trauerfreier für Horst Kühne findet am Samstag, 11. Februar, um 11 Uhr in der Petrikirche statt.