Ein Jahr nach dem verheerenden Unwetter sind in dem 125-Betten-Haus die Folgen des Hochwassers beseitigt.
Hotelchefin Silke Götz brauchte starke Nerven. Immer wieder versicherte sie: "Die Reparaturarbeiten gehen gut voran." Letztlich dauerte es ein Jahr, um die Folgen des verheerenden Pfingsthochwassers im Achat-Plaza-Hotel zu beseitigen.
Schaden in Millionenhöhe
Während der 362 Tage lag das Hotel im Dornröschenschlaf, der jetzt beendet ist. Götz teilte mit, dass das 125-Betten-Haus in der Luitpoldstraße teilweise wiedereröffnet worden ist. Nach ihren Worten beläuft sich der Gesamtschaden auf drei Millionen Euro.
Rückblende: Bei dem Starkregen am Nachmittag des 3. Juni 2017 hatte es das Hotel am schlimmsten erwischt. Das Wasser drückte durch die Kanalisation in den Keller des Gebäudes. "Es stand 1,90 Meter hoch. Das komplette Untergeschoss mit 1200 Quadratmetern war überflutet. 15 Millionen Liter Wasser standen im Keller", so die Hotelchefin. Die dort untergebrachte Technik - Heizungen, Pumpen, Elektroanlagen, Kühlräume - war ruiniert. Das voll belegte Haus musste evakuiert werden.
Schlimmste Erwartungen übertroffen
Die Schäden übertrafen die schlimmsten Erwartungen. Die Aufräum- und Sanierungsarbeiten liefen sofort an. Unter anderem wurden 368 Tonnen Bauschutt abtransportiert und 400 Kubikmeter neuer Estrich eingebaut. Trotzdem musste der Wiedereröffnungstermin ständig verschoben werden. Die Anlage wirkte wie eine Geisterstadt, ein Hotelbetrieb war nicht möglich. Auch die Praxis von Masseur Klaus Hollweg blieb geschlossen.
Das gesamte Untergeschoss des Hotels wurde saniert, die Halle neu gestrichen, ein neuer Boden verlegt und neue Möbel angeschafft. Im Restaurant, bei Fluren und Zimmern war eine Teilrenovierung notwendig.
Nun interessiert den Leser, was die Stadt Kulmbach in den letzten 12 Monaten verändert hat, damit sich ein solches Hochwasser in der Stadt nicht wiederholen kann. Wenn man statt 18 Mill für die Tiefgarage 15 Mill. in einen neuen Abwasserkanal gesteckt hätte, wäre die Gefahr gebannt.
Aber die Einweihungsfeier für einen Abwasserkanal ist einfach nicht öffentlichkeitswirksam.
Deshalb wird sich das Hochwasser wiederholen; spätestens wenn solche Wassermengen wie in Arzberg/Hallstadt in Kulmbach auftreten, werden weitere Häuser geflutet. Auch dann wird es wieder bei der Stadtverwaltung Ausrede geben, wie immer folgt dann „nicht vorhersehbar“, „ein Jahrtausendereignis“, „Hausbesitzer sind es selber schuld“ und gegen die Klimaveränderungen können wir nichts tun. Sonderbarerweise wird in anderen Städten sehr schnell nach einem solchen Ereignis an Lösungen zur Vermeidung neuer Überflutungen gearbeitet, hier ist z.B. Arzberg zu nennen.
Hoffentlich haben die Geschädigten von 2017 auch zukünftig noch eine Elementarschadenversicherung. Immer öfter kündigen die Versicherungen nach einem Großschaden und es wird schwer, eine neue günstige Versicherung zu finden.
Man kann für die Verantwortlichen von Stadt/Stadtwerken nur hoffen, dass der nächste Starkregen noch etwas auf sich warten lässt, kommen wird er sicher.