Bei ihrem Besuch in Kulmbach begeisterte laut der Stadt die Pianistin Nina Scheidmantel ihr Publikum in der Städtischen Musikschule mit einer bildhaften Präsentation der verschiedenen Musikstücke.
Die Vorfreude im Publikum war spürbar groß: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause startete die beliebte Konzertreihe „Steinway & Sons“ wieder an der Städtischen Musikschule in Kulmbach.
Wie die Stadt Kulmbach berichtet, konnte zum Neustart der Reihe der Förderverband der Musikschule gleich mit einem Überraschungscoup aufwarten: Den Verantwortlichen war es gelungen, die Weltklassepianistin Nina Scheidmantel nach Kulmbach zu locken.
Im bis auf den letzten Platz gefüllten Musiksaal präsentierte die Künstlerin eine unglaubliche Bandbreite ihres Könnens, schreibt die Stadt weiter. So startete sie ihr Konzert schwungvoll mit Schuberts 1. Allegro assai es-Moll. Hier zauberte Nina Scheidmantel, die schon Auftritte in China und der Londoner Cornegie Hall hatte, wechselhafte musikalische Momente brillant ans Licht. Bei Franz Liszts „Der Sturm“ (5. Orage) aus dem „Années de pèlerinage“ zeigte die junge Pianistin aus Oberfranken ihr Virtuosentum in rasanten und kraftvollen Oktavenläufen.
Bei einem weiteren Schubert-Stück bewies Nina Scheidmantel, dass sie auf dem Klavier auch „singen“ kann. Das überaus lyrische Thema Schuberts klang bei ihr beinahe wie ein ergreifendes Volkslied, bei dem der Zuhörer am liebsten mitgesungen hätte.
Tolle Bilder malte die Künstlerin auch bei den „Glocken von Genf“ in die Köpfe ihrer Zuhörer: Sie ließ mit feinstem, filigranen Anschlag kleine zarte Glöckchen erklingen, steigerte sich nach und nach virtuos in regelrechte Kaskaden, um abschließend wieder in tiefem Register die „Glocken“ aus der Ferne erklingen zu lassen.
Bei den „Variations serieuses Op. 54“ von Felix Mendelsohn Bartholdy zeigte sie die gesamte Bandbreite ihrer Fähigkeiten. Ob rhythmische Raffinessen, wilde Läufe oder auch Oasen der Ruhe – sie ließ das Werk nach mehrmaligem musikalischen „Aufbäumen“ ruhig ausklingen.
Des Weiteren gab sie Auszüge aus dem Werk von Maurice Ravel zum Besten. Mit Franz Liszts „Les Jeux d’eaux à la Ville d’Este“ (Wasserspiele der Villa d’Este) zum Abschluss des Abends malte die Künstlerin noch ein weiteres fantastisches Klanggemälde mit wundervollen Melodiebögen, die sie gekonnt aus dem „Steinway & Sons“-Flügel der Musikschule Kulmbach herauskitzelte.