Kulmbach bekommt den Platz des Bieres

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Das wird der Platz des Bieres: So soll der Zentralparkplatz nach der Neugestaltung und der Sanierung der Tiefgarage aussehen. Der Stadtrat beauftragte gestern einstimmig das Kulmbacher Architekturbüro H2M, das den vorausgegangenen Wettbewerb gewonnen hat, den Siegerentwurf in die Tat umzusetzen. Visualisierung: H2M
Das wird der Platz des Bieres: So soll der Zentralparkplatz nach der Neugestaltung und der Sanierung der Tiefgarage aussehen. Der Stadtrat beauftragte gestern einstimmig das Kulmbacher Architekturbüro H2M, das den vorausgegangenen Wettbewerb gewonnen hat, den Siegerentwurf in die Tat umzusetzen.  Visualisierung: H2M

Der Stadtrat beauftragt einstimmig den Wettbewerbssieger H 2 M aus Kulmbach mit der Sanierung der Tiefgarage und der Neugestaltung des Zentralparkplatzes. Die Kosten bewegen sich zwischen sechs und sieben Millionen Euro.

Kulmbach bekommt dort, wo seit vielen Jahren das Bierfest stattfindet, einen Platz des Bieres. Der Stadtrat entschied sich am Donnerstag einstimmig dafür, das Konzept des Kulm bacher Büros H 2 M, das den vorausgegangenen Architektenwettbewerb mit Teilnehmern aus ganz Europa gewonnen hat, in die Tat umzusetzen. Je nach Art und Umfang der Baumaßnahmen ist mit Kosten zwischen sechs und sieben Millionen Euro zu rechnen. Allerdings kann die Stadt mit erheblichen Fördermitteln rechnen.

Sehr ehrgeizig

Die Plaza Cervisia, wie die Architekten Stephan Häublein und Johannes Müller ihren Entwurf genannt haben, wird ein ehrgeiziges Großprojekt: Denn die Sanierung der maroden Tiefgarage und die Neugestaltung des Zentralparkplatzes muss innerhalb eines Jahres geschafft werden. Von Anfang an hat Oberbürgermeister Henry Schramm die Maxime ausgegeben: "Das Bierfest darf nicht ausfallen." Geplant ist: Baubeginn im August 2016 - nach der Bierwoche - und Fertigstellung im Juli 2017 - vor der Bierwoche.

Schramm zufolge führt an der Sanierung der Tiefgarage kein Weg vorbei. Der Beton sei damals fehlerhaft verbaut worden, so dass die Tragfähigkeit des Bauwerks nicht mehr gegeben ist. "Wir müssen etwas tun."

"Glücklicher Umstand"

Der Architekt und Stadtplaner Professor Martin Schirmer aus Würzburg, dessen Büro die Stadt bei der Durchführung des europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs unterstützt hat, bezeichnete es als "glücklichen Umstand", dass sich einheimische Architekten durchgesetzt haben. In einem anonymen Ausschlussverfahren sei der beste Entwurf ermittelt worden.

Schirmer verwies darauf, dass im Vorfeld die Bürger bei einem Ideenwettbewerb eingebunden waren. Außerdem seien die Bedürfnisse der Kulmbacher Brauerei berücksichtigt worden.

Vor der Abstimmung gab es im Stadtrat keinerlei Diskussion mehr über Planänderungen oder weitere Wünsche. Alle Fraktionen waren sich einig: So wird's gemacht. Das Architekturbüro H 2 M wurde als Generalplaner beauftragt.

Es geht darum, die Tiefgarage zu sanieren und den Zentralparkplatz neu zu gestalten. Für diesen Bauabschnitt gibt es eine grobe Kostenschätzung von 5,3 Millionen Euro. Unter anderem ist vorgesehen, die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage an die Nordseite des Platzes in den Bereich Sutte/Webergasse zu verlegen.

"Zusammenhängender Platz"

Eine Zielvorgabe des Wettbewerbs, so OB Schramm, ist die Neugestaltung des Umfelds gewesen. Es gehe darum, Hemmnisse zur Stadthalle abzubauen und das Gefühl "eines zusammenhängenden Platzes" zu schaffen. Auch die Touristenbusse sollen künftig nicht mehr am Schwedensteg, sondern bei der Stadthalle halten, um die Reisenden weiter in die Stadt reinzuholen. Dafür sind zirka 750 000 Euro eingeplant.

Knapp 600 000 Euro soll der Durchstich zur Tiefgarage unter der Stadthalle kosten. Eine Idee, so Schramm, die schon zu Zeiten von OB Inge Aures angedacht war. Jetzt habe sich zur Über raschung vieler herausgestellt, dass die Verbindung nicht nur technisch, sondern auch zu einem "überschaubaren Preis" machbar ist.

Kreisverkehr ja oder nein?

Was die Frage eines Kreisverkehrs im Bereich der künftigen Ein- und Ausfahrt angeht, will die Stadt einen Verkehrsplaner hinzuziehen. Er soll untersuchen, wie der Verkehr an dieser Stelle optimiert werden kann und ob ein Kreisel verkehrs- und bautechnisch sinnvoll und möglich ist. Erst danach will der Stadtrat über den Kreisverkehr, der mit 200 000 Euro veranschlagt ist, entscheiden.

Im Vorfeld der Stadtratsentscheidung hatte es eine Diskussion über die Neugestaltung des Platzes und den Entwurf des Wettbewerbssiegers gegeben. Mehr dazu lesen Sie hier.