Kratzt du noch oder fährst du schon?

1 Min
Foto: Katrin Geyer
Foto: Katrin Geyer

Seit geraumer Zeit bin auch ich im Besitz der Family Card eines großen schwedischen Möbelhauses. Warum? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber seit dem Wochenende weiß ich, dass so eine Karte ganz ungeahnte Möglichkeiten eröffnet.

Der Kaffee, den die Besitzer der roten Plastikkarte in den Möbelläden gratis bekommen, schmeckt mir nicht. Die Dinge, die man mit der Karte um wenige Cent billiger kaufen kann, brauche ich nicht. Ohnehin bin ich höchstens einmal im Jahr beim blau-gelben Schweden. Wenn es hochkommt.

Am Wochenende allerdings bekam ich eine leise Ahnung davon, dass die Family Card doch von Nutzen sein könnte. Und das kam so:

Ich war mit einem Auto unterwegs, das nicht mir gehört. Der Besitzer jenes Autos hielt die Anschaffung eines Eiskratzers für die Windschutzscheibe bislang wohl nicht für nötig. Wozu auch? Es war ja warm. Nur nicht in der Nacht zum Sonntag. Da wurde es ziemlich frostig, und nach einer Grillfete bei Freunden (jaja, Sie haben schon richtig gelesen), fand ich das Auto mit vereisten Scheiben vor.
Da half kein Wischen mit dem Scheibenwischer, kein Reiben mit dem Pulloverärmel, keine Attacke mit der auf maximale Leistung eingestellten Lüftung.

Fast schon hatte ich aufgegeben und wollte zurück zu meinen Gastgebern, um dort um Hilfe zu bitten. Da fiel mir die Family Card ein. Handlich und stabil. Im Geldbeutel stets griffbereit. Es dauerte nur noch wenige Minuten, und mein Problem war aufs Beste gelöst.

Hätte mich in diesem Augenblick jemand gefragt: "Kratzt du noch - oder fährst du schon?"... ich hätte ihm lächelnd geantwortet: "Entdecke die Möglichkeiten!"