Bekommt das Kulmbacher Freibad eine neue Sprunganlage? Ein Thema, über das am Donnerstag im Werkausschuss der Stadtwerke diskutiert wurde.
Die Besucherzahlen im Kulmbacher Freibad sind 2015 gegenüber dem Vorjahr gesunken. 11 000 Badegäste weniger wurden gezählt, was wohl allen voran am lange Zeit wenig sommerlichen Wetter lag. Ob zum Besucherschwund auch die Tatsache beigetragen hat, dass der Sprungturm von der Bildfläche verschwunden ist? Das lässt sich nur vermuten. Die Sprunganlage war über Jahrzehnte eine Attraktion und im März 2016 gesprengt worden - für Besucher war das marode Bauwerk allerdings auch schon 2015 aus Sicherheitsgründen gesperrt.
"Wie tickt die Jugend?"
Was fest steht, ist: Gerade viele junge Leute wünschen sich, dass man im Schwimmbad wieder aus größerer Höhe in ein Becken eintauchen kann. Das war auch das Ergebnis der Umfrage "Wie tickt die Jugend in Kulmbach?", die Katrin Brehm im Herbst 2015 im Namen des Jugend- und Familienbeirates der Stadt initiiert hatte. Auf der Wunschliste ganz oben stand da ein Sprungturm.
"Wir haben das natürlich zur Kenntnis genommen" , sagt OB Henry Schramm (CSU), der das Thema Sprunganlage auf die Tagesordnung der gestrigen Sitzung des Werkausschusses der Stadtwerke gesetzt hat. Dem städtischen Eigenbetrieb wurde da der Auftrag erteilt, zu prüfen, ob der Neubau einer Sprunganlage möglich ist und wo diese erstellt werden könnte.
Dass eine Drei-Meter-Plattform das Bad aufwerten würde, davon ist der Oberbürgermeister überzeugt, der Vorsitzender des Werkausschusses ist. "Unser Freibad ist super in Schuss. Davon würden aber gerade auch die jüngeren Besucher profitieren, die wieder ihre Schwimmabzeichen ablegen könnten."
Die Todessprünge
Die Kosten für die Sanierung des alten Turmes waren auf 1,5 Millionen Euro geschätzt worden. Eine Sanierung kam dann allerdings nicht in Frage, weil das Projekt nicht im Förderprogramm des Bundes zur Sanierung von Sportanlagen aufgenommen worden war. Die Todessprünge der zwei jungen Leute im Juli 2015 hatten - obwohl Stadt und Stadtwerke nachweislich kein Verschulden traf - die Überlegungen beschleunigt, das marode Bauwerk zu sprengen. Am 19. März lag der Turm in Trümmern.
Was der Ersatzneubau kosten würde? Eine Frage, die laut Henry Schramm nun auch geprüft werden müsse, ebenso die Frage, ob eine staatliche Förderung möglich ist.
Ein neuer Kiosk?
Dem Oberbürgermeister schwebt auch die Sanierung der Toilettenanlage im Schwimmbad vor, mit der ein behindertengerechter Zugang geschaffen werden könnte. Auch die Aufwertung des Kiosk hat er im Visier. Schramm kann sich eine neue Ausstattung ebenso vorstellen wie einen Neubau mit einer dann möglicherweise integrierten Toilettenanlage.