Kleines Mädchen mit großem Herz

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Foto: Archiv/Gerhard Launer
Foto: Archiv/Gerhard Launer

Da sage noch einer, die Jugend von heute tauge nichts! Was der Kulmbacher Robert Hirschmann Anfang dieser Woche erlebte, beweist eher das Gegenteil.

Hirschmann, ein rühriger Ruheständler, der unter anderem als Stadtführer aktiv ist, hatte am Montag eine Reisegruppe aus Berlin durch Kulmbach begleitet. Auf dem Weg zum Omnibus, der am Schwedensteg stand, suchten einige Mitglieder der Gruppe noch die öffentliche Toilette am Pörbitscher Weg auf. Ein älterer Herr fand danach offensichtlich den Weg zum Bus nicht mehr.

Mehr als eine Stunde wurde nach ihm gesucht. Indes: Die Suche bliebe ohne Ergebnis, so dass sich die Gäste aus Berlin schließlich dazu entschlossen, die Polizei zu verständigen.

Plötzlich kam ein Mädchen, das etwa zehn Jahre alt gewesen sein dürfte, auf die Gruppe zu - in Begleitung des gesuchten Mannes. Das Mädchen hatte ihn auf einer Bank an der Bushaltestelle bei der Dr.-Stammberger-Halle sitzen sehen, ihn gefragt, ob er womöglich seine Reisegruppe suche - und ihn dann spontan zum Bus begleitet.

Dort war die Erleichterung groß, nicht zuletzt bei der Ehefrau des Mannes, die dem Mädchen eine Belohnung anbot. Das Kind freilich lehnte ab: Es seien doch nur fünf Minuten gewesen, sagte die junge Dame, und sie habe das ja gerne gemacht.

"Etwas ganz Besonderes" sei dieses Erlebnis gewesen, sagt Robert Hirschmann. Und da hat er wohl recht. Ein Erlebnis, das nicht nur er, sondern wohl auch die Gäste aus Berlin noch lange in - letztlich doch guter - Erinnerung behalten werden.