Seit 1. Mai 1996 ist Klaus Peter Söllner Kulmbachs Landrat. Der 57-jährige Freie Wähler steht für eine weitere Amtszeit bereit, wie er der BR gegenüber sagte. Fraglich ist, ob er bei der Wahl am 16. März 2014 überhaupt einen Gegenkandidaten bekommt.
Es war das, was Journalisten gern "Erdrutsch-Sieg" nennen: Klaus Peter Söllner, Landrat aus den Reihen der Freien Wähler, wurde am 2. März 2008 nicht einfach nur wiedergewählt - er erhielt mit 80,21 Prozent der Stimmen einen besonders eindrucksvollen Vertrauensbeweis zum Start in seine dritte Amtszeit. Sein Kontrahent damals, SPD-Kandidat Claus Stenglein aus Kulmbach, sah dabei nur die Rücklichter des Stadtsteinachers.
Fünf Jahre später stellt sich die Öffentlichkeit die Frage: Macht es Söllner noch einmal? Für den Amtsinhaber stellt sich die Frage nicht mehr: "Ja, ich trete an", sagte er gestern der BR. An diesem Donnerstagabend, bei der Nominierungsversammlung von FW und WGK (20 Uhr, Kulmbacher Mönchshof), lässt er sich demnach zum vierten Mal auf den Kandidatenschild heben.
Die Entscheidung, sich zur Wiederwahl zu stellen, sei relativ schnell gefallen.
"Ich denke mal, dass in den vergangenen sechs Jahren trotz manch widriger Umstände einiges vorangebracht werden konnte. Auf diesem Weg gilt es weiterzumachen, und den würde ich gern mitgehen." Söllner wolle nicht verhehlen, dass es trotz aller Bemühungen gewisse Diskrepanzen beim Entwicklungsstand innerhalb der Gemeinden gebe. "Wenn ich ins Oberland schaue, dann sind hier die Schwierigkeiten sicher ein Stück weit größer als andernorts. Aber auch dort sehe ich Potenzial." Es habe zuletzt Zeit große Anstrengungen gegeben, etwa was die Finanzkonsolidierung in Grafengehaig anlangt. "Das macht Mut."
Söllner selber wolle weiterhin dazu beitragen, im Landkreis ein wirtschaftsfreundliches Klima für Unternehmer zu bieten. "Es geht nichts ohne die Wirtschaft.
Sie braucht aber auch morgen gute Fachkräfte, deswegen muss unser Bestreben sein, junge und gut ausgebildete Leute in der Region zu halten."
Einen wesentlichen Ansatz dafür sieht Söllner in der Ansiedlung von Hochschuleinrichtungen im Kreis. Solche Wissenschaftsstandorte seien Brückenköpfe einer nachhaltigen Bildungspolitik - und damit zugleich das Treibmittel für eine positive Entwicklung.
Wer fordert Söllner heraus? Noch steht nicht fest, ob der amtierende Landrat einen Gegenkandidaten bekommen wird. Söllner trat aber Meldungen entgegen, wonach die CSU erklärt habe, auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten und den Amtsinhaber zu unterstützen. "Das will und kann ich gar nicht beeinflussen. Die WGK und die Freien Wähler nominieren heute.
Bei anderen steht es mir nicht zu, mich zu äußern."
Besagte CSU will in der kommenden Woche beraten, wie Kulmbachs Kreisvorsitzender Henry Schramm äußerte. Am nächsten Montag findet um 19 Uhr in der Gaststätte "Alter Landhof" die Kreisdelegiertenversammlung statt. Dabei nominieren die Christsozialen ihre Kandidaten für die Kreistagswahl - und über das Thema Landratswahl werde wohl auch gesprochen. Schramm könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, ob es einen eigenen CSU-Kandidaten geben werde. "Ich will dem Gremium da nicht vorgreifen. Was ich sagen kann: Es gab kürzlich ein Gespräch mit Klaus Peter Söllner. Wir von der Stadt und auch ich persönlich arbeiten mit ihm gut zusammen."
Ob es wieder einen Gegenkandidaten aus den Reihen der Sozialdemokraten gibt? Das ließ Inge Aures, Vorsitzende des SPD-Kreisverbands, auf Anfrage offen. Sie teilte lediglich mit, dass die SPD für den 14. Januar 2014 eine Nominierungsversammlung anberaumt hat.