Atemschutztrupps machten sich schließlich auf den Weg zu den eingeschlossenen Bewohnern, darunter einige ältere Menschen und die Familie mit dem kleinen Kind, der der Kinderwagen gehörte. Mit Rettungsfluchthauben über dem Kopf wurden zuerst drei ältere Damen sicher ins Freie gebracht, dann alle anderen Bewohner.
Bewohner mit Rauchschutzhauben gerettet
"Diese Hauben sind nur für kurze Wege geeignet, waren für diese Situation aber ideal. Sie bieten für etwa fünf Minuten ausreichend Schutz vor den Rauchgasen. Unsere eigenen Leute sind durch ihre Atemschutzgeräte geschützt", so Michael Weich. "Wir haben zuerst drei ältere Damen rausgeholt, dann die Familie." Zuletzt konnten die beiden letzten Bewohner noch über eine Anlehnleiter von ihrem Balkon klettern.
Eine Notärztin unterzog alle acht Bewohner einem ersten Gesundheits-Check, zwei der älteren Damen, darunter eine, die erst vor kurzem schwer erkrankt war, wurden wegen Panikattacken und leichten Rauchvergiftungen vorsichtshalber ins Klinikum gebracht, die übrigen benötigen keine weitere ärztliche Betreuung und durften direkt in ihre Wohnungen zurückkehren.
Im Einsatz waren 30 Kräfte der Feuerwehr Kulmbach und fünf der Feuerwehr Höferänger, dazu der Rettungsdienst mit zehn Helfern und mehreren Fahrzeugen und die Kulmbacher Polizei. Die Beamten waren als erste am Tatort und hatten das Feuer im Kinderwagen mit einem Pulverlöscher erstickt.
Ärgerlich: Schaulustige stören
Die Polizisten hatten nicht nur mit der Suche nach dem Täter und dessen Festnahme zu tun, sondern auch mit Schaulustigen, die sich an den Einsatzort drängten und vielfach ermahnt werden mussten, Abstand zu halten und die Arbeit der Retter nicht zu beeinträchtigen.
Der durch den Brand entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 5000 Euro.