Kanalgebühr in Wonsees steigt um 20 Prozent

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Für die Entsorgung des Regenwassers, das von Straßen und öffentlichen Flächen in den Kanal fließt, müssen künftig die Gemeinden selbst zahlen. Dank dieser Gesetzesänderung fällt die Gebührenerhöhung in Wonsees nicht noch gravierender aus. Symbolfoto: Archiv/Busch
Für die Entsorgung des Regenwassers, das von Straßen und öffentlichen Flächen in den Kanal fließt, müssen künftig die Gemeinden selbst zahlen. Dank dieser Gesetzesänderung fällt die Gebührenerhöhung in Wonsees nicht noch gravierender aus. Symbolfoto: Archiv/Busch

Die Wonseeser Bürger müssen künftig 48 Cent pro Kubikmeter mehr für die Entsorgung ihres Abwassers zahlen.

Ein sattes Minus ist in den vergangenen Jahren bei der Entwässerungsanlage Wonsees aufgelaufen. Deshalb war jetzt eine Erhöhung der Abwassergebühr unumgänglich.

Der Kalkulationszeitraum für die Wonseeser Abwassergebühren war Ende Oktober abgelaufen. Der Marktgemeinderat musste in der jüngsten Sitzung zur Kenntnis nehmen, dass der Betrieb in den zurückliegenden vier Jahren nicht kostendeckend war. Vielmehr tat sich ein Loch von 8482 Euro auf.

"Leider hatten wir schon im vorhergehenden Kalkulationszeitraum - also von 2008 bis 2011 - ein Minus von 36 000 Euro. Das mussten wir ebenfalls noch ausgleichen", legte Werner Hofmann von der Verwaltung die Ergebnisse der Kalkulation offen. Hochgerechnet auf das Abwasseraufkommen in Wonsees würde sich aus diesen Zahlen eine Unterdeckung von 24 Cent pro Kubikmeter Abwasser ergeben.


Geänderrte Rechtssprechung


Doch mittlerweile, so Hofmann, habe sich die Rechtssprechung geändert - zum Vorteil der Bürger. Denn neuerdings müsse das Abwasser, das von den Straßen in den Kanal gelangt, von der Gesamtmenge abgezogen werden. "Nach diesem Abzug reduziert sich der Fehlbetrag auf einen Cent Unterdeckung pro Kubikmeter Wasser. Der Markt Wonsees zahlt über 40 000 Euro selbst", erklärte Bürgermeister Andreas Pöhner.

Trotzdem genüge es nicht, die Abwassergebühren nur um einen Cent anzuheben, betonte der Bürgermeister. Denn stetig steigende Personal- und Stromkosten sowie eine Erhöhung der Betriebs- und Unterhaltskosten würden in den nächsten Jahren zu einem finanziellen Mehraufwand führen. Einsparen lasse sich dagegen, zum Beispiel bei der Spülung der Druckleitungen, nichts, argumentierte Andreas Pöhner.


48 Cent je Kubikmeter mehr


Deshalb werden noch in diesem Jahr die Abwassergebühren von derzeit 2,20 Euro auf 2,68 Euro - also um 48 Cent - pro Kubikmeter erhöht. "Das sind die reinen Kostensteigerungen", so Pöhner.

Hätte die Rechtsänderung nicht gegriffen, hätten die Abwassergebühren für den neuen Kalkulationszeitraum sogar auf über drei Euro angehoben werden müssen, betonte der Bürgermeister.

Die Wonseeser Räte befürwortete nach interner Diskussion hinter verschlossenen Türen in der eigens anberaumten Sitzung einhellig die Gebührensteigerungen und änderten auch formal die Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung.

Veröffentlich wird die neue Satzung am 1. Dezember, damit ist sie dann ab 2. Dezember gültig. Der neue Kalkulationszeitrum umfasst wieder vier Jahre - also bis Ende 2020.