Das Jugendtagungshaus Wirsberg soll umfassend saniert werden.iDer Landkreuis Kulmbach investiert über zwei Millionen Euro.
Das Jugendtagungshaus Wirsberg wird umfasend saniert und erhält zudem einen Parkplatz für die Gäste. Der Bauausschuss des Landkreises Kulmbach hat gestern das auf 2,35 Millionen Euro veranschlagte Projekt in das Investitionsprogramm aufgenommen.
Rekord bei Übernachtungszahlen
Landrat Klaus Peter Söllner (FW) machte deutlich, dass das Haus eine außerordentlich erfreuliche Entwicklung genommen hat. Mit einer Übernachtungszahl von 12 354 Personen haben man 2017 einen Rekord erreicht. Dies sei gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von nochmals 850 Übernachtungen gewesen. "Das ist sehr, sehr erfreulich, die Einrichtung hat einen hervorragenden Ruf."
Daneben verbuchte das Haus 5730 Übernachtungen von Schülern des Beruflichen Schulzentrums in Kulmbach.
Kreisjugendpfleger Jürgen Ziegler verwies darauf, dass das Jugendtagungshaus im Rahmen einer Testübernachtung einen hervorragenden Gesamteindruck hinterlassen habe und die Leistung mit 94,0 als sehr gut bewertet worden sei: "Neben der sehr erfreulichen Entwicklung der Übernachtungszahlen und dem Ergebnis der Testübernachtung wurde durch viele kleinere Maßnahmen der sehr ordentliche Zustand beibehalten und ausgebaut."
Ziegler merkte an, dass sich durch die steigenden Übernachtungszahlen auch das Parkplatzproblem weiter verschärft habe. Hier gebe es nun sehr konkrete Überlegungen, auf dem Grundstück der Jugendherberge einen neuen Parkplatz zu errichten, der baldmöglichst verwirklicht werden soll.
1500 Quadratmeter erworben
Landrat Klaus Peter Söllner dankte hier besonders Bürgermeister Hermann Anselstetter, der sich in die notwendigen Grundstücksverhandlungen mit eingeschaltet habe. So konnte eine private Waldfläche mit rund 1500 Quadratmetern erworben werden, die für 20 bis 30 Parkplätze ausreichen wird. Die Kosten dafür belaufen sich auf knapp 50 000 Euro.
Jürgen Ziegler erinnerte daran, dass bereits 2015 ein Konzept zur Anpassung und Ergänzung des Gebäudebestands vorgestellt wurde. Ziel sei, einen zeitgemäßen Standard zu erreichen. Der Trend gehe eindeutig hin zu Familien und Einzelreisenden. "Dies hat zur Folge, dass sich die Anforderungen an die Ausstattung der Jugendherbergen, insbesondere im sanitären Bereich stark verändert haben."
So ist laut Ziegler bei Neubauten des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) in nahezu jedem Gästezimmer ein eigener Sanitärbereich vorgesehen. Ein Beispiel in nächster Umgebung sei die neugeschaffene Jugendherberge in Bayreuth.
Drei Bauabschnitte
Wie Ziegler aufzeigte, werden bestehende Häuser nach und nach modernisiert. Die Planungen seien mit dem DJH abgestimmt worden. Die Umsetzung soll demnach in drei Bauabschnitten erfolgen:
Bauabschnitt I: Behinderten- und familiengerechter Erweiterungsbau mit 14 Betten und einem großen, zweiten Gruppenraum mit geschätzten Baukosten von 895 000 Euro.
Bauabschnitt II: Neugestaltung der vorhandenen Zimmer mit eigenem Sanitärbereich und Schaffung eines Aufzugs zur barrierefreien Nutzung des gesamten Jugendtagungshauses. Kosten: 985 000 Euro.
Baubschnitt III: Neustrukturierung der Küchen- und Lagersituation mit Kosten von 470 000 Euro.
Jürgen Ziegler erwähnte, dass sich mit den vorgesehenen Baumaßnahmen die Gesamtbettenzahl der Jugendherberge zwar von derzeit 68 Betten auf künftig 63 Betten reduziert.
Doch mit der deutlichen Anhebung des Standards der Zimmer rechnet er nicht mit einer Abnahme der Übernachtungszahlen: "Nach Einschätzung des Deutschen Jugendherbergswerks wird sich die geplante Maßnahme vielmehr positiv auf die Übernachtungszahlen auswirken, da künftig zwei Gruppen parallel das Haus mit jeweils einem eigenen großen Gruppenraum nutzen können."
Landrat Söllner sprach von einer sinnvollen Geschichte, die die Qualität des Hauses entscheidend verbessere. Söllner plädierte ebenso wie die Mitglieder des Bauausschusses, die Maßnahmen anzugehen und von 2019 bis 2023 umzusetzen.
Zuschüsse möglich
Für das Projekt kann der Landkreis vom DJH mit einem Zuschuss von maximal 500 000 Euro rechnen. Der Landrat betonte, dass sein Haus nach weiteren Zuschussmöglichkeiten suche. Die Rede war dabei von der Oberfrankenstiftung und der Adalbert-Raps-Stiftung.