Vielleicht sollte ich vorwegschicken, dass ich eigentlich eine Tierfreundin bin. Und auch ein ausgesprochen friedliebender Mensch. Sonst würden Sie sich beim Lesen der nachfolgenden Zeilen womöglich ernsthaft Gedanken über meinen Charakter machen.
Aber die Betonung liegt momentan auf EIGENTLICH. Denn jeden Morgen, wenn ich meine zwei Hochbeete gieße, bearbeite oder ernte, ergreift mich die reine Mordlust. Weil wieder irgendein verflixter Stubentiger meine Gemüsekultur als Klo missbraucht hat - heimlich, still und leise in der Morgendämmerung.
Von wegen Samtpfoten! Jetzt hat es sich ausgesch... in meinem Hochbeet! Mein Garten ist wirklich groß, da gibt es genug andere stille Örtchen, wo es mich nicht die Bohne juckt, ob dort etwas vergraben wird. Aber bitte nicht zwischen meinen Radieschen, Karotten und Erdbeeren.
Relativ erfolglos habe ich es bislang auf die sanfte Tour versucht, aber jetzt ist Schluss mit lustig! Ich rüste auf. Am besten mit Stacheldraht und lasergesteuerter Abwehranlage. So wird das Hochbeet zum Hochsicherheitstrakt.
Alcatraz war ein Kindergarten dagegen! Mit dem kleinen Unterschied, dass dort keiner raus-, bei mir aber keiner reinkommen soll.
Wäre doch gelacht, wenn ich die ungebetenen Eindringlinge nicht ein für alle Mal in die Flucht schlagen könnte. Bleibt nur noch die Frage, wie ich dann an meinen Salat komme, ohne Alarm auszulösen.