Heimweh hat sie noch nicht: Iris Müller. Für drei Monate hat die junge Frau den Arbeitsplatz getauscht, statt in Kulmbach in der E.-C.-Baumann-Straße sitzt sie seit ein paar Wochen in einem Büro in Atlanta an der Ostküste der USA. Dort sammelt die 20-Jährige für drei Monate Auslandserfahrung.
Die junge Frau absolviert derzeit eine Lehre zur Medienkauffrau Digital und Print bei der Finanz und Service GmbH in der Mediengruppe Oberfranken, zu der auch die Bayerische Rundschau gehört.
In der Berufsschule wurde sie auf ein Projekt der Joachim-Herz-Stiftung aufmerksam gemacht, die jungen Leuten mit guten Noten die Möglichkeit eines mehrmonatigen Arbeitsaufenthalts in den USA bietet. Nach einem Auswahlverfahren (nur 25 Prozent der Bewerber wurden genommen) erhielt sie eine Stelle beim "Southern Regional Education Board" - einem amerikanischen Bildungsinstitut - in der Marketing-Abteilung. Im März startete sie in Richtung Vereinigte Staaten.
Ihr Arbeitstag dauert von 8 bis 15 Uhr und ist extra auf sie zugeschnitten, damit sie auch Zeit hat, Atlanta kennenzulernen - was sie auch nutzt. Dienstlich ist sie viel in sozialen Netzwerken (ähnlich dem deutschen Xing) unterwegs - dienstlich. "Ich muss die Firma dort repräsentieren und neue Arbeitnehmer finden."
Aber nicht nur das: Die 20-Jährige lernt den Umgang mit wichtigen Programmen wie Photoshop, Indesign und Illustrator. "Das ist richtig gut, hier kann man seinen Horizont erweitern." Layout-Erfahrung inklusive.
Im Vergleich zur deutschen Arbeitswelt hat sie vor allem im Umgang miteinander deutliche Unterschiede ausgemacht. "Wenn einer in die Arbeit kommt, sagt er - nichts." Beim Feierabend stehen die Leute wortlos auf und gehen. "Ich habe das als ungewöhnlich, sogar ein bisschen als unhöflich empfunden." Aber sie hat sich daran gewöhnt. Denn im Gespräch seien die US-Kollegen alle sehr nett und hilfsbereit. Einladungen an den Wochenenden in Strand- oder Wochenendhäuser habe sie schon jede Menge.
Ein paar Sachen am berühmten American-Way-of-Life sind ihr in Atlanta allerdings negativ aufgefallen: Das ist zum einen der öffentliche Personennahverkehr, der sehr sehr schlecht sei. Die Busse seien sehr unpünktlich, das U-Bahn-Netz decke nur das Nötigste ab. Und Fußgängerwege endeten im Nichts. "Amerika ist halt ein absolutes Autofahrer-Land", ist ihr Fazit.
Und mit Nachhaltigkeit haben viele Amerikaner ihrer Beobachtung nach nicht viel am Hut. "Hier brennen Lichter in den Häusern oft die ganze Nacht. Energie spielt hier keine Rolle." Und Müll werde nur in den seltensten Fällen recycelt.
Im Juni kehrt sie in ihre Heimat zurück. Viel vermisst hat sie bisher noch nicht, außer "ein gutes deutsches Körnerbrot mit Wurst". Denn - und das sei eine Besonderheit der Region, in der sie nun für ein paar Wochen residiere: "Die frittieren hier alles."
Ausbildungspreis: Jetzt bewerben Wettbewerb Wie in den Vorjahren vergibt der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Kulmbach zusammen mit der Bayerischen Rundschau auch 2015 wieder den Ausbildungspreis an zwei Unternehmen.
Betriebe Es gibt zwei Kategorien: Unternehmen mit bis zu 30 Mitarbeitern und ab 30 Mitarbeitern.
Motto Das Motto 2015: "Mein Ausbildungsbetrieb ist der beste in der Region, weil ..." Auszubildende sind dazu aufgerufen, mit ihrem kreativen, außergewöhnlichen Projekt auf ihr Unternehmen aufmerksam zu machen und zu zeigen: "Eine Ausbildung bei uns ist richtig cool!". Dabei ist keine Idee zu klein oder zu ausgefallen!
Präsentation Am Freitag, 16. Oktober, dürfen alle nominierten Unternehmen dem Publikum ihre Projekte präsentieren. Im Anschluss werden dann die beiden Gewinner im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung bekannt gegeben.
Einsendeschluss Montag, 28. September.
Bewerbung Das Bewerbungsformular kann auf der Seite des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft (
www.schulewirtschaft-kulmbach.de) heruntergeladen werden. Die Anmeldung erfolgt bei der Bayerischen Rundschau, E.-C.-Baumann-Straße 5, 95326 Kulmbach (oder per Fax unter der Nummer 09221/949-378). Auch formlose Bewerbungen sind möglich.
Gewinner 2014 Letztjährige Gewinner waren die Firma Saum & Viebahn sowie das Landratsamt.
Serie Etwa alle 14 Tage stellen wir bis zum Herbst junge Leute vor, die in der Region Karriere machen. red