Mehr als 350.000 Euro hat der Kasendorfer Unternehmer Hans-Peter Kolb für eine Eisersortiermaschine investiert: Mit Hilfe modernster Kameratechnik kann die Maschine 36.000 Eier pro Stunde nach Güte, Gewicht, Klasse und Farbe sortieren und in entsprechende Kartons verpacken.
"Es ist eine alpha 100", sagt Hans-Peter Kolb stolz - und blickt dabei auf seine neueste Investition: eine Eier-Sortiermaschine - ihres Zeichens die modernste Oberfrankens. Eine Maschinenbauunternehmen aus den Niederlanden hat sie gebaut und installiert. Die alpha 100 kann 36.000 Eier pro Stunde sortieren - nicht nur nach Gewicht und Größe, sondern auch nach Farbe.
Modernste Kameratechnik "Das funktioniert mit modernster Kameratechnik", erklärt Kolb. Bis zu 35 Bilder pro Sekunde macht die Maschine von den Eiern, die sie sortieren soll. Jedes Ei bekommt eine "Garagennummer" zugeteilt. Und durch die Nummer weiß dann die Maschine, in welchen Karton das Ei kommen soll. "Sie erkennt auch feinste Haarrisse, Bruch, kaputte Eier", erklärt Kolb.
Mit großem Getöse springt die Maschine an. Die riesige Palette mit mehr als 6500 Eiern ist in wenigen Minuten einsortiert: in Dreißiger-Kartons, in Zehnerkartons, in Sechserkartons. Die braunen und die weißen Eier sind säuberlich getrennt. Auch die Größen wurden berücksichtigt: S, M, L oder XL - alles wird automatisch erkannt.
Eier mit kleinen Dellen oder Erhebungen auf der Schale werden aussortiert - ohne Wenn und Aber. "Zwei Drittel unserer Eier werden über Zehner oder Sechserkartons vermarktet, der Rest bleibt in den Dreißiger-Trägern und kommt in die Gastronomie", erklärt Kolb sein Business.
Fünf Ställe, 30.000 Hennen Kolb ist der Chef des Unternehmens Kasendorfer Frischeier. Selbst hat er fünf Ställe mit 30.000 Hennen. Außerdem hat er mit Fritz Rösch und Roland Stär zwei weitere Landwirte unter Vertrag. Beide haben sich auf die Produktion von Bioeiern spezialisiert.
Jetzt haben nicht nur frische Eier Hochsaison, sondern auch Ostereier. "Aber gekochte Eier bieten wir nur bis Pfingsten an, dann machen wir bis Ende August Sommerpause", erklärt Kolb. Denn gekochte Eier leiden mehr als frische Eier unter Temperaturschwankungen.
Die neue hochmoderne Eiersortiermaschine ist gleich mit einer Etikettiereinrichtung ausgestattet. Und auch ins Gebäude hat Unternehmer Hans-Peter Kolb noch einiges investiert - weitere 150.000 Euro.
In sechs Bahnen werden in Zukunft die Eier gleichzeitig sortiert. Sandra Kutzer legt die Eier von der Palette ein. Lena Stein sortiert kaputte Eier schon im Vorfeld grob aus. Und Elisabeth Kapsch entnimmt die fix und fertig sortierten Eierkartons. Insgesamt sind für die Bedienung der Maschine drei Frauen nötig plus ein Springer.
Arbeit an sechs Wochentagen "Wir packen die Eier ja an sechs Tagen pro Woche ab", erklärt Kolb. Weil sonntags nicht gearbeitet wird, beginnt die große Eierpackerei am Montag bereits um 6.30 Uhr, an den anderen Werktagen um 7.45 Uhr.
Insgesamt sind bei Kasendorfer Frischeier 17 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer beschäftigt. Doch Unternehmer Kolb betonte, dass die Eiersortiermaschine wichtig für die Zukunft sei, um kostendeckend zu produzieren und am Markt bestehen zu können.
"Dass wir jetzt in Kasendorf die modernste Eiersortieranlage Oberfrankens haben, ist ein echter Schritt nach vorne", freut sich der Kasendorfer Bürgermeister Bernd Steinhäuser über die zukunftsträchtige Investition. "Diese Maschine ist der Beweis, dass auch die Landwirtschaft heute nicht mehr ohne moderne Technik auskommt."
"Wertschöpfung" "Ich freue mich über diese Investition, denn sie bedeutet Wertschöpfung für den ländlichen Raum", betonte der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Schöffel unisono mit Guido Winter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Auch Ludwig Freiherr von Lerchenfeld war zur Inbetriebnahme der Eiersortieranlage gekommen. Landrat Klaus Peter Söllner zeigte sich "beeindruckt" und "fasziniert" gleichermaßen von der Maschine.
"Die Kasendorfer Frischeier sind ein Vorzeigebetrieb", betonte der Kreisobmann des Bauernverbandes, Wilfried Löwinger.
Bei der Einweihung war auch Biolandwirt Fritz Rösch aus Rugendorf zugegen. Er liefert Bioeier aus Rugendorf.